Die Hansestadt Hamburg liegt an der Elbe, und ist mit 1,7 Millionen Einwohner etwas größer als meine Heimatstadt Wien. Wenn man als Tourist an Hamburg denkt, werden einem vielleicht nicht so viele Sehenswürdigkeiten einfallen wie bei Wien, nichtsdestotrotz ist Hamburg eine sehr schöne Stadt, in der man durchaus einige Tage touristisch unterwegs sein kann.
Rathausmarkt und Altstadt
Das Zentrum der Stadt liegt beim Rathausmarkt, an dem – wie könnte es anders sein – das Rathaus zu finden ist. Gleich gegenüber befinden sich die Alsterarkaden, ein Reihe von Boutiquen und Cafés mit einem vorgelagerten Bogengang, wo man zum Beispiel mit einem wunderschönen Blick auf das Rathaus sein Frühstück oder einen Kaffee am Nachmittag genießen kann.
Ebenfalls in unmittelbarer Nähe steht die Hauptkirche St. Petri, die älteste Kirche der Stadt.
In der entgegen gesetzten Richtung vom Rathausmarkt aus, im Bereich des Neuen Walls, finden sich zahlreiche Einkaufspassagen, wo man auf tausenden Quadratmetern – allein das Hanseviertel, das nur eine von 13 Passagen ist, umfasst 9400 Quadratmeter – seiner Konsumlust fröhnen kann.
Vom Rathausmarkt über St. Petri in Richtung Südosten hinaus befindet sich wiederum ein aufgrund seiner Architektur bekanntes Gebäude: das Chilehaus. Benannt wurde es nach dem Land, in dem sein Baumeister für etwa 30 Jahre tätig war, geformt ist es allerdings wie ein Schiffsbug, was den Aufschwung der hanseatischen Wirtschaft in den frühen 1920ern (nach dem Ende des ersten Weltkrieges) symbolisieren soll.
Schließlich findet man einige hundert Meter südlich des Rathausmarktes die Deichstraße am Nikolaifleet, an der man noch Häuser in althamburgischer Kaufmannsbauweise aus dem 17. bis 19. Jahrhundert bewundern kann.
In der Deichstraße findet man übrigens auch zahlreiche Lokale – darunter auch einige, die für eine studentische Geldbörse durchaus leistbar sind, so zum Beispiel der Kartoffelkeller, in dem tatsächlich jedes Gericht mit Kartoffeln zubereitet wird.
St. Michaelis
Eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt ist der "Michel", wie die Hauptkirche St. Michaelis von den Hamburgern liebevoll genannt wird. Sie gilt als eine der schönsten Barockkirchen Norddeutschlands.
Doch auch für kulturell weniger interessierte Touristen hat der "Michel" etwas zu bieten: Man kann nämlich über 449 Stufen (oder alternativ mit dem Lift) auf den gut 132 Meter hohen Turm gelangen. Die Aussichtsplattform befindet sich dabei in über 80 Metern Höhe, und bietet einen schönen Rundblick über die Hansestadt. Allerdings kann es dort oben mitunter sehr windig sein, man sollte also entsprechende Kleidung dabei haben.
Mittags um 12.00 Uhr hat man (anscheinend zumindest samstags) die Möglichkeit, hautnah das Mittagsläuten zu beobachten – das Stiegenhaus führt nämlich direkt an den Glocken vorbei.
Hamburger Hafen
Zu den klassischen touristischen Unternehmungen in Hamburg gehört wohl eine Hafenrundfahrt, auf der man den größten Hafen Deutschlands genauer unter die Lupe nehmen kann. Die Tour führt einen (üblicherweise) vorbei an der Speicherstadt (siehe unten), an Containerschiffen und Trockendocks.
Speicherstadt
Schlussendlich ist die Speicherstadt auch ein Muss für jeden Hamburg-Touristen – für mich persönlich war sie das touristische Highlight der Hansestadt. Sie wurde in den 1880ern auf dem Gebiet des Freihafens gebaut, und die Kaufleute konnten dort in den Kontoren ihre Waren zollfrei lagern, nachdem der Rest der Stadt im Jahre 1888 an das Zollinland des Deutschen Reiches angeschlossen wurde.
Dieser kleine private Reiseführer basiert auf Erfahrungen, die ich im Rahmen eines viertägigen Hamburg-Aufenthaltes im Jänner 2005 sammeln konnte.