Washington D.C.
Washington D.C., die Hauptstadt der USA, ist für Touristen natürlich vor allem wegen der Regierungsgebäde und den Museen der Smithsonian Institution interessant. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 ist die zumindest die Besichtigung der Regierungsgebäude zunehmend schwieriger geworden: Das Weiße Haus, das Pentagon, das FBI Building (um nur einige wenige zu nennen) sind seitdem für Touristen nicht mehr zugänglich, die Sicherheitsvorkehrungen beim Kapitol wurden drastisch verschärft. Trotzdem lohnt sich meines Erachtens ein Besuch in der amerikanischen Hauptstadt.
Den Beginn einer Besichtigung sollte das Kapitol bilden – vor allem deshalb, weil die (kostenlosen, aber an einen bestimmten Zeitpunkt gebundenen) Karten oft sehr schnell vergeben sind. Man sollte sich allerdings auf längere Wartezeiten vorm Eingang einstellen – und nicht allzu enttäuscht sein, wenn man nur einen sehr kleinen Teil der Räumlichkeiten des Kapitols zu sehen bekommt: Den Großteil der Zeit verbringt man in der Rotunda, wo der Führer den Besuchern an Hand von Wandgemälden, Statuen und dergleichen einen kleinen Einblick in die amerikanische Geschichte gibt. Dann geht es weiter in die National Statuary Hall, wo jeder der 50 Bundesstaaten zwei Statuen seiner größten Söhne (und Töchter?) ausgestellt hat. Das ist dann auch schon wieder das Ende der Tour.
Im Anschluss an eine Besichtigung des Kapitols bietet sich ein Spaziergang entlang der Mall, der Prachtstraße zwischen Capitol Hill und Washington Monument, an, eventuell auch mit kleinen Abstechern nach Old Downtown hinein. Vor allem das Old Post Office ist hier einen Besuch wert, man kann nämlich mit dem Lift auf den Turm hinauf fahren, und von oben einen kleinen Überblick über Washington D.C. gewinnen.
Am anderen Ende der Mall befindet sich, wie bereits erwähnt, das Washington Monument, ein riesiger Obelisk, den man auch erklimmen kann (oder besser gesagt, wo man mit dem Lift hinauf fahren kann). Soweit ich weiß, ist hier der Andrang ungefähr genauso wie beim Kapitol, sodass man sich auch hier rechtzeitig Karten besorgen sollte. Ich war jedoch nicht oben bei der Spitze, weil mir ein Freund berichtet hat, dass die Aussicht durch die kleinen Fenster eher mäßig sei.
Unweit vom Washington Monument befindedt sich auch das Weiße Haus, das man jedoch, wie schon gesagt, nicht mehr von innen besichtigen kann (außer man ist US-Resident, dann kann man sich über "seinen" Parlamentsabgeordneten zu einer Tour zumindest fünf Werktage im Voraus anmelden). Das geradezu obligate Foto vorm Zaun des Geländes ist aber für alle Touristen weiterhin möglich.
Weiter geht die Besichtigungstour mit einem Besuch bei den vielen Memorials: Den Anfang (an jenem Ende des Reflecting Pool, das näher zum Kapitol liegt) macht das neue National World War II Memorial, das im Frührjahr 2004 eingeweiht wurde. Dann geht es weiter zum Vietnam Veterans Memorial, zwei riesigen schwarzen Wänden mit den Namen aller gefallener Amerikaner.
Am anderen Ende des Reflecting Pool befindet sich schließlich das Lincoln Memorial, das Abraham Lincoln gewidmet ist. Unweit davon befindet sich schließlich noch das Korean War Veterans Memorial, das Soldaten auf Patrouille zeigt.
Die eben geschilderte Besichtigungstour ist ungefähr das, was man in einem Tag ohne viel Stress auf jeden Fall schaffen sollte. Hat man mehr Zeit, so gibt es – sogar abgesehen von den Museen – noch genügend andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, zum Beispiel den Friedhof Arlington, das Franklin D. Roosevelt Memorial, das Jefferson Memorial, oder man dehnt ganz einfach den Spaziergang durch Downtown etwas aus.
Die Museen der Smithsonian Institution
Was die Museen betrifft, so hat Washington D.C. ein wohl einmaliges Angebot: Entlang der Mall befinden sich unzählige Museen der Smithsonian Institution, die man alle kostenlos (!) besichtigen kann. Eine freiwillige Spende ist natärlich gerne gesehen, und bei der Fülle des Angebotes durchaus angebracht. Die wichtigsten Museen darunter sind:
- National Air and Space Museum
- National Museum of Natural History
- National Museum of American History
Außerdem gibt es dann noch die National Gallery of Art, die nicht zur Smithsonian Institution gehört.
Selbst wenn man nur diese vier Museen besuchen möchte, so reicht ein Tag wohl kaum aus – in jedem davon könnte man eine Woche oder mehr verbringen! Es ist daher empfehlenswert, sich (je nach Aufenthaltsdauer) einige Museen auszuwählen, und sich dort wiederum auf jene Abteilungen zu konzentrieren, die man für besonders interessant hält.
Dieser kleine private Reiseführer basiert auf Erfahrungen, die ich im Rahmen eines Kurzaufenthaltes in Washington D.C. während meines Auslandssemesters sammeln konnte.