Yoho National Park
Heute sind wir endlich bei den Kanadischen Rockies angelangt, und zwar im Yoho National Park. Und kein anderer Name wäre treffender als das Wort "Yoho" der Cree-Indianer: Ehrfurcht und Erstaunen!
Den Ausgangspunkt unserer Erkundungen bildeten die Takakkaw Falls ziemlich im Zentrum des Parks. Auch diese Bezeichnung, diesmal nach dem Wort der Stoney-Indianer für "wunderbar" ist durchaus passend gewählt: Mit seiner Höhe von 254 Metern ist der Wasserfall – vor allem wegen seiner gewaltigen Wassermengen – sehr imposant. Da sie von einem Gletscher, dem Daly Glacier, gespeist werden, führen sie im Sommer – im Gegensatz zum Beispiel zu den Yosemite Falls – besonders viel Wasser, und sehen daher nämlich gleich noch viel beeindruckender aus.
Ausgehend von den Takakkaw Falls haben wir eine gut vierstündige Wanderung über den Yoho Pass unternommen. Dabei haben sich unter unserer Gruppe von 13 Leuten gleich drei Teilgruppen von Wanderern unterschiedlichen Tempos herauskristallisiert: die Schnellen, die sehr schnellen – und die Fotocrew (danke an Barbara für diese treffende Unterteilung)! Ich war naturgemäß bei letzterer Gruppe dabei, und habe in aller Ruhe die Landschaft genossen, und unzählige Fotos gemacht. Speziell der Yoho Lake, der auf unserer Route gelegen ist, hat es mir angetan. Wir haben am dortigen Ufer auch gleich eine längere Rast eingelegt, und unsere Jause gegessen.
Doch auch die weitere Route war keineswegs langweilig – im Gegenteil: Nach der Überquerung des Yoho Pass haben wir ins nächste Tal hinunter gesehen, und dort hat sich der Emerald Lake vor uns ausgebreitet. Dieser See ist aufgrund seiner türkisen bis smaragdgrünen Farbe ebenso benannt worden, und macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Zum Kanufahren am See war für uns leider keine Zeit; dies ist jedoch ohnehin ein wenig überteuert. Außerdem ist (leider, in diesem Zusammenhang) am Ende des Wanderweges ein großer Parkplatz, was zur Folge gehabt hat, dass zwar wir von unserem Guide abgeholt werden konnten, aber auch gleichzeitig unzählige japanische Touristen in großen Reisebussen hingekarrt worden sind, und dadurch der See ein wenig von seiner Idylle eingebüßt hat. Ich kann daher nur jedem raten, eine Wanderung etwas weiter ab vom Schuss zu machen, zum Beispiel über den Yoho Pass (und selbst dort trifft man immer wieder auf andere Wanderer, aber noch in einem erträglichen Rahmen).