Fundy National Park
Heute hatten wir leider etwas Wetterpech: Bereits um 5.30 Uhr bin ich das erste Mal aufgewacht, weil Regentropfen aufs Zeltdach geprasselt sind – und wie! Gottseidank hat der Regen dann wieder aufgehört, sodass wir trockenen Fußes zuerst das Visitor Center des Fundy National Park besucht, bevor wir uns auf den Weg zu unserer heutigen Wanderung gemacht haben.
Um etwa 10.30 Uhr sind wir am Point Wolfe, dem Beginn des Coastal Trails, angekommen, und haben auf diesem die Küste der Bay of Fundy erkundet. Allerdings führt der Weg oft recht weit von der Küste weg, sodass man "nur" die Flora der Gegend begutachten kann. Zwischendurch gelangt man jedoch immer wieder zu Aussichtspunkten, die wir jedoch aufgrund des noch immer vorherrschenden Nebels und der Wolken nur bedingt nutzen konnten.
Unterwegs kommen wir auch an einer (in den 1990er Jahren nachgebauten) "Covered Bridge" vorbei, die typisch für diese Region ist: Damit im Winter die Brücken nicht zugeschneit werden, hat man sie kurzerhand überdacht.
Ungefähr nach zwei Drittel des 12,6 Kilometer langen Wanderweges forderte dann der nasse Boden von mir Tribut: Ich bin auf einer Wurzel ausgerutscht, und habe mir (gottseidank nur) eine riesige Schürfwunde am Schienbein zugezogen (wenn man einmal von meiner von Kopf bis Fuß mit Erde bedeckten Bekleidung absieht) – und das, obwohl der Sturz laut Augenzeugen ziemlich wild ausgesehen hat. Die noch verbliebenen knapp fünf Kilometer konnte ich trotzdem noch auf eigenen Füßen zurücklegen.
Kurz vor Ende unserer Wanderung ist dann der Nebel immer mehr in immer stärker werdenden Regen übergegangen. Gottseidank war Chris, unser Guide, so geistesgegenwärtig, uns auf dem letzten Kilometer, wo der Weg die Straße entlang führt, mit dem Auto entgegen zu kommen, sodass wir zumindest nur teilweise durchnässt im Pub in Alma, dem nächstgelegenen Ort, angekommen sind.
Am Abend vor dem Schlafengehen haben wir dann unsere erste Bekanntschaft mit der kanadischen Fauna gemacht: Tracy musste einen Waschbären aus unserer Getränke-Kühlbox (!) verjagen, den ich dann noch beim Wegrennen beobachten kann. Dieser (oder einer seiner Artgenossen) stattet in der Nacht außerdem noch Barry und Susan einen Besuch ab, die die Nacht im Shelter verbringen, nachdem ihr ganzes Zelt (inklusive ihrer Taschen und deren Inhalt) vom Regen komplett durchnässt worden ist.