Wanderung entlang des Lago Nordenskjold
Heute ist uns, laut unserer Reiseleiterin, der anstrengendste Teil unserer Wanderung mit Gepäck bevorgestanden. Die Route führte vom Zeltplatz "Los Cuernos" über 13¾ Kilometer zum Campamento Chileno, davon während der letzten beiden (von guten vier) Stunden teilweise steil bergauf.
Gegen 10.00 Uhr sind wir alle kurz hintereinander aufgebrochen, und es haben sich wieder schnell kleine Grüppchen gebildet. Erneut war ich über weiter Strecken alleine unterwegs, diesmal sogar an der Spitze. Durch Zufall habe ich mir meine einzige größere Pause (von etwa zehn Minuten) sehr gut eingeteilt, nämlich unmittelbar vor dem steilsten Stück. So hat der Anstieg ins Valle Ascensio ein wenig von seinem Schrecken verloren, und ich bin gut vorangekommen.
Nachdem ich um kurz nach 14.00 Uhr beim Zeltplatz angekommen bin, habe ich mir einmal eine ausgiebige Jause gegönnt, und dabei fast eine ganze Salamistange verputzt. Nach und nach sind auch die anderen eingetrudelt, haben ebenso eine Lunchpause gemacht, bevor wir (auf dem recht kleinen Zeltplatz mit ziemlich hartem Lehmboden) unsere Zelte aufgebaut haben.
Während dieser ausgiebigen Mittagsrast habe ich auch Barbara, eine Reisekollegin von meiner Kanadareise 2005, getroffen, die zufälligerweise mit Freunden ebenfalls einen Patagonien-Urlaub gemacht hat. Die Welt ist halt doch ein Dorf!
Mirador "Las Torres"
Gegen 16.30 Uhr sind wir (fast) alle nochmals aufgebrochen, um zum Torres-Aussichtspunkt aufzusteigen. Das erste Stück des Weges (an einem Fluss entlang) war nicht ganz so gut in Schuss, aber dann ist es für ca. eine Stunde relativ eben (bis leicht bergauf) durch den Wald gegangen.
Danach hat jedoch die Kraxelei begonnen: Zuerst noch neben dem Bach entlang über Erdflecken, die die Bezeichnung "Weg" noch einigermaßen verdient haben, dann jedoch durch ein Geröllfeld. Dass wir zu früh nach links abgebogen sind, und einen Schotterhang queren mussten, hat natürlich auch nicht zur Vereinfachung beigetragen. Aber auch der "offizielle" Weg hat über große Steinbrocken geführt, und das ziemlich steil nach oben – eine anstrengende Tortur!
Wenigstens hat sich die Mühe gelohnt, denn als wir um ca. 18.20 Uhr oben angekommen sind, waren die Torres fast vollständig zu sehen, und wir hatten so eine echt tolle Aussicht. Erst mit der Zeit hat es dann ein wenig zugezogen.
Nach dem Abstieg (der über die Felsbrocken mindestens genauso beschwerlich war wie der Aufstieg) haben wir noch schnell ein Abendessen gekocht, und sind dann ziemlich bald schlafen gegangen.