Mt. Edith Cavell
Nachdem ich gestern bereits früh im Bett war, habe ich heute gleich ein wenig länger geschlafen – das Wetter war nämlich noch immer ziemlich schlecht (stark bewölkt, wenn auch kein Regen in der Früh), sodass wir den Tag langsam angegangen sind. So habe ich erst um 9.00 Uhr gefrühstückt, und wir sind erst gegen 10.00 Uhr in Richtung Mt. Edith Cavell abgefahren.
Bei der Anfahrt haben wir plötzlich einen Elch direkt neben uns am Straßenrand grasen sehen – und dieser war auch, im Gegensatz zu jenem vor einigen Tagen, ein männliches Tier, und daher mit einem entsprechend beeindruckenden Geweih. Leider ist er sehr schnell wieder verschwunden, sodass wir ihn beim Zurückgehen vom nahegelegenen Parkplatz nicht mehr entdecken konnten.
So haben wir die Wanderung in Angriff genommen, die als eine der schönsten der kanadischen Rocky Mountains gilt. Leider hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht: Bereits den Angel Glacier, dem ersten Gletscher, an dem der Wanderweg vorbei führt, haben wir nur gerade noch sehen können, weil Wolken und Nebel hereingezogen sind. Je weiter wir hinauf in Richtung Lookout gewandert sind, desto stärker und undurchdringlicher ist die Bewölkung bzw. der Nebel geworden.
Etwa hundert Meter unter dem Aussichtspunkt (wo wir wahrscheinlich vor lauter Wolken und Nebel nichts mehr gesehen hätten) hat es dann bereits zu donnern begonnen. Wir haben daher eine kurze Pause zum Lunch eingelegt um abzuwarten, ob der Donner weiterzieht oder näher kommt. Leider war letzteres der Fall, sodass wir uns im Laufschritt daran gemacht haben, den Berg hinunter zu kommen. Trotzdem hat uns der einsetzende Regen ordentlich erwischt, sodass wir zumindest mit durchnässtem Regenschutz, wenn schon nicht mit komplett nasser Kleidung, beim Van angekommen sind.
Nachdem wir alle beim Van angekommen sind (wir waren in mehreren Gruppen unterwegs), und unsere nassen Sachen notdürftig verstaut haben, haben wir und halt gegen 14.00 Uhr wieder auf den Weg nach Jasper gemacht. Dort angekommen hat ironischerweise wieder die Sonne vom strahlend blauen Himmel geschienen – gerade so, als hätte es nie ein Gewitter gegeben. Wir haben aber das beste aus der Situation gemacht, und die Zeit (je nach Lust und Laune bzw. Notwendigkeit) zum Wäsche waschen, Shopping, eMail-Lesen und -Schreiben, oder (etwas später, so ab 16.00 Uhr) zum Baden im lokalen Hallenbad genützt.
Um 19.30 Uhr haben wir uns dann wieder in der ganzen Gruppe getroffen, und sind (mit Geld aus der Food Kitty) Pizza essen gegangen. Im Anschluss daran waren wir noch für knappe zwei Stunden im Pub nebenan, bevor wir wieder zum Campground zurück gefahren sind, und uns mit der Hoffnung schlafen gelegt haben, dass das Wetter morgen besser wird – schließlich wollten die meisten von uns ein Rad ausborgen, um in der Nähe (genauer gesagt vom Maligne Lake zum Maligne Canyon) ein wenig Radfahren zu gehen.