Flåmsbana

Von Bergen aus habe ich einen Tagesausflug nach Sogn og Fjordane gemacht, wo ich mich der Flåmsbana und dem Sognefjord gewidmet habe.

Zuerst ging die Fahrt mit der Bergensbanen (siehe 26. Mai 2005) von Bergen hinauf nach Myrdal auf 866 Meter über dem Meeresspiegel. Bereits diese Strecke ist sehr pittoresk, doch das eigentliche Ziel meines Ausfluges lag erst vor mir: eine Fahrt mit der Flåmsbana nach Flåm sowie eine Bootsfahrt durch den Sognefjord.

In Myrdal bin ich daher in die Flåmsbana umgestiegen (gemeinsam mit hunderten anderen Touristen, was wohl das einzige Minus dieses Ausfluges war). Diese Bahn führt in Serpentinen (teilweise sogar im Berg) hinunter ins Flåmsdalen bis auf Meeresniveau.

Unterwegs wird unter anderem beim Kjosfossen, einem sehr imposanten Wasserfall, Halt gemacht. Doch das ist längst nicht der einzige Wasserfall entlang der Route – wie anscheinend überall in Norwegen wimmelt es nur so davon! Und auch abseits der Wasserfälle haben sich großartige Panoramen geboten – wenn auch anfangs etwas vom schlechten Wetter (bewölkt) getrübt.

Je weiter wir ins Flåmsdalen vorgestoßen sind, desto mehr ist die Bewölkung jedoch verschwunden, und bei Håreina, wo sich der alte Ortskern der Siedlung mit der 1667 erbauten Kirche befindet, konnten wir bereits nahezu strahlenden Sonnenschein genießen. Unter diesen Umständen hat das restliche Stück der Fahrt natürlich gleich noch viel mehr Spaß gemacht.

Flåmsdalen

In Flåm angekommen, habe ich mich zu einer kleinen Wanderung zum Brekkefossen, einem Wasserfall nahe dem Ort, aufgemacht. Im Gegensatz zur Wanderung während meiner Koietur (siehe 22. Mai 2005) musste ich zwar die ganze Zeit einem markierten Weg folgen (zuerst auf der Straße, dann querfeldein den Markierungen auf Steinen nach), aber trotzdem ist man auf der Route einigermaßen in die unberührte Natur gekommen. Besonders oben beim Wasserfall war das Panorama quer übers Tal bis hin zum Aurlandsfjord überwältigend.

Nach einer kleinen Jause beim Brekkefossen bin ich noch ein Stück ins Flåmsdalen hinein spaziert, bevor ich wieder zum Ortszentrum (wo sich auch der Hafen befindet) zurück gekehrt bin.

Zuerst hat sich mir jedoch noch ein kleines Problem gestellt, da nämlich meine (nagelneuen!) Wanderschuhe die Sohle verloren haben. Ich war dann gezwungen, sie mittels eines Zwirns, den ich glücklicherweise dabei hatte, wieder an den Schuh zu binden, um sie nicht gänzlich zu verlieren.

Aurlandsfjord

Trotz dieser Widrigkeiten habe ich es noch bis zum Schiff geschafft, und habe ich pünktlich einschiffen können, um wieder nach Bergen zurück zu kehren. Besonders der erste Teil der Fahrt durch den Aurlandsfjord war sehr beeindruckend, weil der Fjord noch ziemlich eng, die Felswände daneben aber trotzdem ziemlich steil und hoch sind. Leider sind aufgrund der Lichtverhältnisse (mittlerweile war es wieder sehr bewölkt) die Fotos gar nicht so aufregend ausgefallen, sodass ich an dieser Stelle nichts von meiner Begeisterung vermitteln kann.

Sognefjord

Erst im Sognefjord sind die Wolken wieder aufgerissen, und haben den Fjord so in strahlendes Sonnenlicht getaucht. Auch wenn dieser Fjord (zumindest in dem Bereich, den ich besucht habe) deutlich breiter als der Aurlandsfjord ist, bietet er trotzdem eine sehr imposante Kulisse für eine Fahrt mit der Fähre.

Während der unzähligen Stopps entlang des gesamten Fjords hat es mir besonders Leid getan, auf direktem Weg nach Bergen zu fahren, ohne in einem dieser Orte eine Übernachtung einzulegen. Allerdings hätte ich dafür (aus Zeitgründen wegen meiner damals bevorstehenden Diplomprüfung) auf eine andere Destination verzichten müssen, und das hätte ich auch nur ungern tun wollen. So bleibt mit nichts anderes übrig, als für meinen nächsten Norwegen-Aufenthalt eine Übernachtung zum Beispiel in Flåm, Aurland und/oder Balestrand einzuplanen.