Death Valley
Heute haben wir uns zeitig auf den Weg ins Death Valley gemacht, weil wir der Hitze ein wenig entkommen wollten – vergeblich, wie sich herausstellen sollte. Doch zuerst haben wir uns noch ein wenig über die recht witzig angelegten Straßen gewundert: Keiner hat sich darum gekümmert, Bodenunebenheiten auszugleichen, weshalb man sich teilweise fast wie auf einer Berg- und Talbahn vorkommt. Anscheinend kann man im Death Valley nicht gerade viel Komfort erwarten ...
Doch nun zur fast unerträglichen Hitze: Obwohl wir bereits kurz nach 9.00 Uhr bei den Sanddünen in Stovepipe Wells (einer kleinen Oase mit Hotel, Tankstelle und kleinem Geschäft inmitten der Wüste) angekommen sind, hat uns beim Aussteigen aus dem (klimatisierten) Auto ja fast der Hitzschlag getroffen! Ich kann das Gefühl nicht mit Worten beschreiben, aber es war einfach nur heiß, heiß, heiß, ... Noch dazu war es ziemlich windig (aber ein furchtbar warmer Wind, also keine Abkühlung, eher im Gegenteil), sodass wir bei den Dünen mit kleinen Sandkörnern beschossen worden sind. Aufgrund dieser beiden Faktoren haben wir uns nach einem kurzen Rundumblick wieder in unser Auto zurückgezogen, und die Klimaanlage genossen.
So sind wir also weiter gefahren, und als nächstes zum Devil's Cornfield gekommen. Überhaupt scheint der Teufel an vielen Orten hier im Death Valley zu Hause zu sein, aber wen wundert's, schließlich würde es ein "Normalsterblicher" hier nicht lange aushalten, bei dem was dieses Kornfeld zu bieten hat ...
Kurze Zeit später waren wir dann bei den Harmony Borax Works, einer alten, aufgelassen, Borax-Verarbeitungsanlage, die wir auch kurz besichtigen wollten. Wir haben es tatsächlich fast eine halbe Stunde in der Hitze ausgehalten, und uns sowohl die Fabrik als auch die Karren, mit denen das verarbeitete Borax durch die sogenannten Twenty Mule Teams mit Hilfe von Mulis zur nächsten Einsenbahnstation (260 Kilometer entfernt!) transportiert wurde, angeschaut. Borax kommt übrigens auch heute noch zum Einsatz, und wird in erster Linie zur Keramik- und Glasherstellung, aber auch für Seifen, Kosmetika und Frostschutzmittel verwendet. Sogar heutzutage wird im Death Valley noch Borax abgebaut, wenn auch unter angenehmeren Bedingungen als noch im 19. Jahrhundert.
Um 10.30 Uhr sind wir schließlich schon beim Visitor Center angekommen, das gleich neben unserem Hotel, der Furnace Creek Ranch, liegt – kein Wunder, viel mehr als diese beiden Anlagen gibt es nicht im Ort Furnace Creek mitten im Death Valley.
Um diese Uhrzeit hatte es bereits über 40°C im Schatten, und das Thermometer sollte noch auf fast 45°C steigen. Trotzdem (oder gerade deswegen) haben wir uns am Nachmittag nochmals in unser klimatisiertes Auto gesetzt, und sind zuerst zum Artist's Drive gefahren, der seinen Namen den verschiedenfarbigen Steinformationen verdankt. In Natura schaut's übrigens noch einmal so schön aus wie am Foto.
Nach einer kurzen Essenspause im Hotel haben wir uns dann auf den Weg zu Dante's View gemacht, der ca. 5500 Fuß (also ca. 1700 Meter) über dem Death Valley liegt. Leider war es außergewöhnlich dunstig, sodass wir nicht ganz so viel gesehen haben, wie man eigentlich üblicherweise sehen kann. Dafür war es oben um einiges kühler, ja sogar fast schon angenehm!
Der nächste Ausblick bei Zabriskie Point war dafür ungetrübt und wunderschön: bizarre Steinformationen in allen möglichen Schattierungen von hellen Braun- bis zu dunklen Rottönen. Wenn es nicht noch immer so heiß gewesen wäre, dann hätte man es dort wohl länger aushalten können, aber so hat uns das klimatisierte Auto doch magisch angezogen ...
Den Abschluss des heutigen Tages bildete dann ein Tank-Ausflug nach Stovepipe Wells, weil die Tankstelle in Furnace Creek geschlossen war.
Meilen | Stunden | |
---|---|---|
Tagesetappe | 236.1 | 05:40 |
Gesamt | 1564 | 42:30 |