Reiseroute

Für eine derartige Tour, wie wir sie gemacht haben, würde ich keinesfalls weniger als zwei Wochen veranschlagen – unsere Tagesetappen waren teilweise schon lang, aber zu zweit konnten wir uns wenigstens beim Fahren abwechseln. Wenn man alleine (zumindest als einziger Fahrer) unterwegs ist, solltest man es vielleicht eher langsamer angehen.

Die wenigsten haben allerdings unbegrenzt Zeit, daher möchte ich kurz meine persönlichen Highlights vorstellen: Mir haben vor allem die Nationalparks gut gefallen, weniger die Städte. Wenn ich drei Regionen aussuchen müsste, die man auf jeden Fall gesehen haben sollte, wenn man in dieser Gegend ist, würde ich Folgendes vorschlagen:

  1. Der Grand Canyon ist einfach ein einmaliges Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Einen voller Tag im Nationalpark (inklusive Sonnenauf- und -untergang) sollte man auf jeden Fall einplanen, besser wären zwei – dann könnte man vielleicht auch eine kurze Wanderung in den Canyon hinein unternehmen. Im Sommer ist es dort allerdings ziemlich heiß!
  2. Auch Yosemite ist ein wirklich wunderschöner Nationalpark, in dem man vielleicht auch einmal einfach einen Ruhetag zum Nichtstun und Ausspannen einplanen sollte. Wir haben ja nur das Yosemite Valley gesehen (das ist touristisch am beliebesten), aber auch die anderen Regionen im Park, die wir (leider) größtenteils nur vom Durchfahren kennen, laden sehr zum Verweilen ein (z.B. Toulumne Meadows). Auch dieser Park ist – nicht zu heißes Wetter vorausgesetzt – ein guter Ort zum Wandern. Und dank der vielen Bäume gibt es sogar im Sommer bei strahlendem Sonnenschein Gegenden, wo es nicht zu heiß ist.
  3. Den Pacific Coast Highway (Highway No. 1) sollte man zumindest ein kleines Stück entlang gefahren sein – bei uns war es der Abschnitt von Grover Beach bis Monterey (ca. 200 km südlich von San Francisco). Man kann sich auch ruhig mehr Zeit lassen als wir (zwei Tage von L.A. bis San Francisco), und dafür ein bisschen öfter stehen bleiben – es lohnt sich!

Was ich im nachhinein betrachtet am ehesten weglassen würde, ist die Fahrt nach Lake Tahoe: Zwar ist die Sierra Nevada landschaftlich auch wunderschön, aber doch ziemlich ähnlich dem Yosemite NP. Und am Lake Tahoe ist es (zumindest während wir dort waren) nicht unbedingt so warm, dass man Baden gehen könnte – und nur für eine schöne Aussicht sind ca. 500 km Fahrt (über die Sierra und wieder zurück) doch etwas viel.

Den "gewonnen" Tag würde ich am ehesten beim Grand Canyon dazugeben, denn in dieser Gegend gäbe es auch noch einiges anderes zu sehen (beispielsweise den Walnut Canyon, Flagstaff, etc.).

Was mir persönlich, wie schon erwähnt, auch nicht so sonderlich gut gefallen hat, sind die Städte (San Francisco ausgenommen): Los Angeles war für mich nur eine riesige Ansammlung von Einfamilienhäusern (wenn man doch etwas von der Stadt sehen möchte, sollte man sich eine Unterkunft nahe Downtown suchen – von unserem Hotel am Flughafen haben wir bis zu zwei Stunden nach Downtown gebraucht!), und Las Vegas war mir einfach zu kitschig und zu laut – aber das ist wohl Geschmackssache.

Unterkunft

Wir (mein Vater und ich) haben eigentlich die gesamte Reise schon vorher durchgeplant, und daher alle Übernachtungen (und übrigens auch den Mietwagen) bereits vorher im Reisebüro oder übers Internet gebucht. Der Grund für diese Vorgehensweise lag darin, dass wir uns das Hotelsuchen vor Ort ersparen wollten – in größeren Städten wäre zwar ohne Probleme eine Unterkunft zu finden gewesen, aber in kleineren Ortschaften auf unserer Route (zum Beispiel in Grover Beach an der California Coast oder in Lone Pine vor den Toren des Death Valley) und (vor allem) in Nationalparks ist es in der Hochsaison (und das ist nun mal der Sommer) so gut wie unmöglich, kurzfristig noch ein Zimmer zu bekommen. Ich würde daher empfehlen, zumindest die Unterkünfte in Nationalparks vorher zu buchen – dazu gleich ein paar Internetadressen:

Die Übernachtung in Nationalparks ist üblicherweise etwas teurer als sonst ($100 bis $120 pro Nacht für ein Doppelzimmer der billigsten Kategorie), während man in größeren Städten unter den Motels von größeren Ketten meist recht einfache, aber schöne Unterkünfte, die nicht zu viel kosten (ca. $60 bis $80 pro Nacht im Doppelzimmer), findet. Folgenden Homepages sind in diesem Zusammenhang empfehlenswert:

Bei ersterem ist vor allem Holiday Inn bzw. Holiday Inn Express interessant, bei zweiterem die Econo Lodge. Bei vielen dieser Motels gibt es in einem "Doppelzimmer" meist sogar zwei Queen Beds (etwa 1,40 m breite Betten; Anm.), sodass man eventuell auch zu dritt oder zu viert in einem Zimmer übernachten könnte. In diesem Zusammenhang sollte man auch wissen, dass in den USA die Preise für die Übernachtung nicht pro Person berechnet werden, vielmehr gibt es einen festgelegten Zimmerpreis und eine maximale Belegung. Ganz egal, ob dann nur einer oder tatsächlich die maximale Anzahl an Personen in einem Zimmer wohnen – der Preis ist immer derselbe!

Zum Abschluss noch eine Zusammenstellung unsere Unterkünfte:

Ort Hotel Buchung Preis pro DZ
pro Nacht
Anmerkung
Los Angeles Holiday Inn LAX FTI 66,– EUR trotz der Nähe zum Flughafen nicht laut, nur halt leider weit weg von Downtown und Hollywood (bis zur Metro-Station ist es ca. eine halbe Stunde Fußweg, dann noch eine Stunde Fahrt bis Downtown, eine weitere knappe halbe Stunde bis Hollywood)
Grover Beach Holiday Inn Express Grover Beach FTI 94,– EUR Continental Breakfast inklusive
San Francisco Hotel Britton FTI 104,– EUR ganz gut gelegen, man ist in fünf bis zehn Minuten zu Fuß beim Cable Car, das einen zum Fisherman's Wharf bringt, in ca. 15 Minuten ist man in Downtown; gratis Internet-Zugang (max. 15 Minuten) im Hotel gegenüber
South Lake Tahoe Econo Lodge South Lake Tahoe Web 49,– USD zzgl. Steuern sehr einfache Unterkunft ("echtes" Motel), aber ausreichend; in zwei, drei Minuten ist man zu Fuß am See
Sonora Best Western Sonora Oaks Web 88,– USD zzgl. Steuern gratis Internet-Zugang (max. 30 Minuten)
Yosemite Village Curry Village (Canvas Cabin) Web 66,– USD zzgl. Steuern einfache, zelt-artige Unterkunft (Zeltplanen um Eisengestänge auf Holzboden, Campingbetten)
Lone Pine Best Western Frontier Motel FTI 102,– EUR Continental Breakfast inklusive
Death Valley Furnace Creek Ranch Web 125,– USD zzgl. Steuern eine grüne Oase inmitten der Wüste mit Supermarkt, Restaurant – aber (im Sommer 2003) geschlossener Tankstelle!
Las Vegas Econo Lodge Web 49,50 USD zzgl. Steuern wieder "echtes" Motel, zwischen Downtown und dem Strip; beides jedoch nur mit dem Auto bzw. Bus zu erreichen (nicht zu Fuß)
Grand Canyon Yavapai Lodge East Web 102,– USD zzgl. Steuern zwar nicht direkt am Rim, aber dank der Shuttle-Busse trotzdem sehr gut gelegen – und vor allem erschwinglich ...
Las Vegas Stratosphere Hotel & Casino FTI 58,– EUR "echtes" Las-Vegas-Hotel – für meinen Geschmack zu viel des Guten ...
Cathedral City Holiday Inn Express Palm Springs Area FTI 66,– EUR Continental Breakfast inklusive

Mietwagen

Im Zusammenhang mit einem Mietauto sollte man vor allem bei den Versicherungen aufpassen: Bei den wenigsten Vermietern ist eine (vernünftige) Versicherung im Preis inkludiert (nur Holiday Autos bildet da meines Wissens eine löbliche Ausnahme), sodass sich ein vermeintlich günstiges Angebot dadurch noch extrem verteuern kann. Wir haben beispielsweise zwei Zusatzversicherungen (Personal Accident Insurance bzw. Uninsured / Underinsured / Hit-and-Run Motorist Protection) abgeschlossen, und dafür ca. $260 extra gezahlt.

Ist man jünger als 25, so wird das Automieten in den USA zu einem besonders teuren Vergnügen. Bei manchen Vermietern bekommt man als Unter-25-Jähriger noch gar kein Auto, bei den anderen muss man mindestens $15 pro Tag und Fahrer aufzahlen, was beispielsweise bei zwei Fahrer und zwei Wochen schon ordentlich ins Geld gehen kann. Wir haben uns daher für ein Underage-Package des Anbieters Holiday Autos entschieden, bei dem diese zusätzliche Gebühr bereits inkludiert ist. Dadurch haben wir für unseren Mietwagen (Größe "Midsize") für zwei Wochen etwa 600,– EUR bezahlt. Allerdings haben wir uns dann vor Ort noch ein Upgrade auf einen größeren Wagen aufschwatzen lassen, was uns nochmals $170 extra gekostet hat.

Zum Abschluss noch einige Internetadressen von großen Autovermietern in den USA: