Cataratas do Iguaçu
Heute früh bin ich von Buenos Aires nach Iguazú geflogen. Der Flug hat diesmal (im Gegensatz zu unserem Flug nach Bariloche) leider nicht über die Stadt geführt, dafür haben wir das Tigre-Delta überflogen. Während der ersten Stunde des Reisefluges war die Landschaft von grünen Feldern dominiert. Dann ist eine dichte Wolkendecke aufgetaucht, und so habe ich erst kurz vor der Landung beim Durchstoßen der Wolkendecke festgestellt, dass die grünen Felder von noch grünerem Regenwald abgelöst worden sind – ich bin unmissverständlich in den (Sub-)Tropen angekommen!
Am Flughafen bin ich wie versprochen abgeholt und zum Hotel gebracht worden. Auch meinen "Besichtigungsplan" habe ich dort bekommen, wo ich dann zu meinem Erstaunen festgestellt habe, dass es bereits heute (statt wie ursprünglich geplant in zwei Tagen) auf die brasilianische Seite der Wasserfälle gehen sollte.
Dementsprechend bin ich die mir (vor dem Ausflug) verbleibenden dreieinhalb Stunden im Hotel eher gemütlich angegangen. Einige Zeit ist ohnehin schon dafür draufgegangen, den Hotelangestellten zu vermitteln, dass sich am Rahmen meines Fensters ein Wespennest befindet. Mein Spanisch ist halt leider nicht so gut – und das Englisch der Hotelangestellten auch nicht.
Am Nachmittag bin ich dann (fast) pünktlich zu meinem Ausflug abgeholt worden. Die Fahrt über die Grenze ist verblüffend schnell gegangen. Beim brasilianischen Grenzposten haben wir nicht einmal angehalten, weil Tagestouristen keine Einreisestempel benötigen – schade!
Direkt nach der Grenze haben wir noch bei einem Souvenir-Shop Halt gemacht, der wohl der kitschigste Laden ist, den ich je gesehen habe. So viel knallbuntes Porzellan habe ich nämlich noch nie auf einem Haufen gesehen. Es gab dort aber auch eine Wechselstube, bei der ich 15,– USD in brasilianische Reais gewechselt habe, um damit den Eintritt im Nationalpark zu begleichen.
Schließlich sind wir endlich im Nationalpark Iguaçu angekommen, und nach dem Bezahlen des Eintritts ist es mit dem offiziellen Parkbus weitergegangen. Wir sind am Beginn des 1200 Meter langen Spazierweges entlang der Wasserfälle ausgestiegen, und haben eben diesen Weg genommen.
Von den ersten Aussichtspunkten, von denen unzählige Wasserfälle auf argentinischer Seite zu sehen waren, war ich fast ein wenig enttäuscht (nach allem, was ich zuvor Beeindruckendes über die Wasserfälle gehört habe). Erst als ich mit der Zeit gemerkt habe, dass die Kaskaden immer weiter gehen, und nahezu kein Ende nehmen, habe ich so allmählich die Faszination nachvollziehen können.
Am Ende des Weges sind wir schließlich beim Garganta do Diabo (Teufelsrachen) angekommen, und dort war ich dann endgültig beeindruckt. Die herabstürzenden Wassermassen sind nämlich wirklich gigantisch: Wasser wohin man auch blickt!
Vom Aussichtsturm beim Garganta do Diabo sind wir schließlich wieder zurückgefahren. Im Bus hat mich unser Reiseleiter darauf angesprochen, dass mein Eintritt in der Tour inkludiert gewesen sei (was ich ja fast vermutet habe, mir aber leider nicht mehr ganz sicher war). Daher hat er mir den Eintritt von 20,15 Reais wieder refundiert, wodurch ich schließlich mit vielen brasilianischen Reais dagestanden bin.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass sich ein Besuch der brasiliansichen Seite der Iguazú-Wasserfälle auf jeden Fall auszahlt. Allerdings würde ich von einer Tour eher abraten, da man sich ohnehin nicht verlaufen kann, und es für einen Reiseführer auch nicht so viel Relevantes zu erzählen gibt. Ist man alleine unterwegs, hat man außerdem die Zeiteinteilung selbst in der Hand. Man muss allerdings damit leben, dass sich organisierte Gruppen in der Warteschlange auf den Parkbus vordrängen dürfen.