Fraser Island
Heute haben wir unser eigenes (Miet-)Auto stehen gelassen, und sind mit einer geführten Tour auf Fraser Island gefahren. Diese Insel besteht (nahezu) völlig aus Sand – gerade einmal drei Felsen befinden sich auf der Insel – und ist mit 124 km Länge und bis zu 27 km Breite (und damit einer Fläche von etwa 1850 Quadratkilometer) die größte Sandinsel der Welt. Was diese Insel auch einzigartig macht, ist die Tatsache, dass sich hier auf engstem Raum sechs verschiedene Vegetationszonen befinden – von der Wüste bis zum Regenwald.
Den Beginn unserer Tour bildete die Überfahrt mit einer Fähre, die uns etwa in der Mitte der Insel auf der Westküste an einem Punkt namens Moon Point absetzte. Dort sind wir in unseren Tourbus – natürlich ein Four-Wheel-Drive (Bus mit Allradantrieb), nachdem die einzigen befahrbaren Routen auf der Insel enge Sandwege sind – eingestiegen, und haben mit unserer Rundtour begonnen.
Zu Beginn unserer Rundfahrt waren wir in den Lowlands unterwegs, wo viele Banksias (siehe Fotos links und rechts) zu finden sind. Später ändert sich die Vegetation ein wenig, und es kommen sogenannte Grass Trees hinzu. Diese Bäume schauen tatsächlich mehr aus wie Gras, da sie einerseits grasähnliche Blätter haben, und andererseits nur sehr langsam (ca. 3,5 bis 5,5 mm pro Jahr) wachsen, und daher meist dementsprechend niedrig sind.
Etwas später folgt dann eine noch drastischere Änderung der Vegetation: Banksias und Grass Trees verschwinden, und an deren Stelle treten relativ "normale" Bäume sowie der sogenannte Fox Tail (siehe oben).
Unseren ersten Stopp haben wir dann beim Lake Garawongera eingelegt. Dieser See ist ein sogenannter "perched lake", das heißt er liegt über dem Grundwasserspiegel, und wird durch eine Schicht abgestorbener Vegetation (Blätter) gehalten. Zum Schwimmen war es uns aber etwas zu kühl (heute war es nämlich zum ersten Mal seit unserer Ankunft richtig bewölkt).
Unser nächster Stopp, bereits eine halbe Stunde später, war in Happy Valley, eine kleine Ansiedlung an der Ostküste (hauptsächlich bestehend aus Touristenunterkünften), wo wir schon unser Lunch bekommen haben – die Fahrt zum Lake Garawongera hat halt doch eineinhalb Stunden gedauert, und auch die Überfahrt mit der Fähre war mit einer knappen Stunde nicht gerade kurz.
Danach ging es weiter auf den 75 Mile Beach, einen durchgehenden, verblüffenderweise 75 Meilen langen, Sandstrand an der Ostküste der Insel. Dort haben wir zuerst beim Wrack der SS Maheno halt gemacht, die hier im Jahre 1935 angeschwemmt worden war, nachdem durch einen Zyklon die Schlepptaue zu dem sie ziehenden Schiff gekappt worden waren.
Anschließend ging die Fahrt weiter zu den Coloured Sands, durch Minerale, Eisenoxid und Ton gefärbten Sand. Von dort sind wir zum Eli Creek gefahren, einem Süßwasserfluss, der am 75 Mile Beach ins Meer mündet. Auch dort waren wir jedoch nicht baden, wobei ich zumindest ein wenig im (recht kalten) Wasser gewatet bin.
Nach einem kurzen erneuten Stopp im Happy Valley sind wir schließlich durch den Yidney Scrub Regenwald gefahren, wo wir sogar einen kurzen Spaziergang gemacht haben. Dabei sind wir auch an einer Würgefeige (siehe rechts) vorbeigekommen.
Nach einem Afternoon Tea inmitten des Regenwaldes ist es dann aber (leider) auch schon wieder in Richtung Moon Point gegangen, wo (nach kurzer Wartezeit am Strand) die Fähre wieder angekommen ist, um uns aufs Festland zu bringen.
Nachdem ein anderer Tourbus Verspätung hatte, ist uns noch genug Zeit geblieben, um zuerst den Sonnenuntergang zu beobachten, und dann (im Wegfahren) noch den Vollmond über Fraser Island zu sehen.