Grand Canyon
Heute haben wir uns endlich einmal ausschlafen müssen, selbst wenn wir noch immer nicht den Grand Canyon gesehen haben. So sind wir erst um ca. 8.00 Uhr aufgestanden, haben in Ruhe gefrühstückt, und haben unser Besichtigungsprogramm dann um 10.00 Uhr im Visitor Center mit einem Ranger Talk über die Geologie des Grand Canyon begonnen. Die charakteristische Färbung des Canyons kommt, nicht gerade unerwartet, von unterschiedlichen Gesteinsschichten, die sich im Laufe der Jahrmillionen in diesem Gebiet gebildet haben. Das Besondere ist jedoch, dass diese Schichten noch immer ziemlich waagrecht verlaufen, weil das gesamte Colorado Plateau, auf dem sich der Grand Canyon befindet, nie gefaltet, sondern immer nur langsam gehoben worden ist. Der Colorado River hat sich dann ins Gestein geschnitten, und Wind und Wetter haben das Übrige getan, sodass man heute im Grand Canyon vom Vishnu Schist (1.7 bis 2 Milliarden Jahre alt) ganz unten bis hin zum Kaibab Limestone (250 Millionen Jahre alt), der obersten Schicht, insgesamt etwa ein Dutzend Gesteinsschichten sehen kann.
Nach dieser kurzen Einführung war es dann endlich Zeit für einen Blick auf den Grand Canyon, und wir sind mit dem Shuttlebus zum Yaki Point ans Rim gefahren – und der Ausblick war einfach überwältigend! Allein der Grand Canyon ist wahrlich eine Reise wert!
Nachdem wir auch eine andere Region des Canyons kennenlernen wollten, sind wir dann doch wieder zurück ins Grand Canyon Village gefahren (mit einer kurzen Pause beim South Kaibab Trailhead), und dort dann am Rim entlang spaziert, wo ein Ausblick schöner ist als der andere: ob Mather Point, Yavapai Point oder irgendwo mittendrin – man kann sich gar nicht satt sehen an diesem tollen Ausblick!
Aber "Time flies by when you're having fun", wie es so schön heißt, und es war schon kurz vor 14.00 Uhr als wir beim Hopi House angekommen sind, wo wir an einem Ranger Talk teilnehmen wollten. Der Ranger hat mit uns einen kleinen Spaziergang am Rim entlang gemacht, und uns ein wenig über Tier- und Pflanzenwelt am Grand Canyon erzählt. Wie bestellt hat sich auch einer der wenigen Kondore, die am Grand Canyon nisten, gezeigt.
Im Anschluss an den Ranger Talk haben wir uns dann auf den Weg gemacht, um den Canyon westlich des Village zu erkunden. Auch hier kommt man (wie beim Yaki Point) nur mit dem Shuttlebus weiter, mit dem wir bis zum Mohave Point gefahren sind. Zwar könnte man noch weiter in den Westen fahren, allerdings hat uns dazu schon ein wenig die Zeit gefehlt, weil wir – auf Empfehlung der Shuttlebus-Fahrerin von heute früh – den Sonnenuntergang beim Yaki Point genießen wollten. So haben wir uns eben mit dem Mohave Point und dem Hopi Point begnügt, aber auch (oder gerade) von dort hat man einen wunderschönen Blick in den Grand Canyon, und man kann von dort sogar ein wenig von der braunen Brühe, sprich dem Colorado River, sehen.
Um 18.44 Uhr, 31 Minuten vor Sonnenuntergang, waren wir dann wieder am Yaki Point, haben uns mit Blickrichtung Osten ans Rim gestellt und die wechselnden Farben des Canyons bestaunt. Pünktlich um 19.15 Uhr konnten wir dann die Sonne (mittlerweile schon nach Westen schauend) über dem Canyon untergehen sehen, und nach weiteren 16 Minuten sind wir dann schließlich mit dem Shuttlebus wieder ins Hotel gefahren, und alsbald ins Bett gegangen, denn für den nächsten Tag stand der Sonnenaufgang auf dem Programm!