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Winterabenteuer in Nordschweden

Vier Tage lang habe ich den Winter in Nordschweden genossen, auch wenn es anfangs gar nicht so winterlich war wie erwartet.

Begonnen hat mein Aufenthalt nämlich mit 6°C bei der Landung in Kiruna. Trotzdem war schon dort klar, in welcher Gegend ich angekommen bin: Es gibt am Flughafen doch tatsächlich einen extra ausgeschilderten Parkplatz für Hundegespanne!

Nachdem Hundegespanne hier also eine wichtige Rolle spielen, habe ich am ersten (vollen) Tag auch gleich einen Ausflug mit dem Hundeschlitten unternommen.  Es hat sich herausgestellt, dass es gar nicht so einfach ist wie gedacht, auf so einem Schlitten das Gleichgewicht zu halten.

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Hundeschlittenfahrt

Wenn man sich nämlich einmal vor einer Kurve verbremst (d.h. mit dem Bremsen ein wenig zu spät dran ist), dann hat der Schlitten schon eine bedenkliche Kurvenlage. So habe ich dann auch zwei Mal erkennen müssen, dass es wenig Sinn macht, sich mit aller Macht am Schlitten festzuhalten und zu versuchen, mit den (unglaublich flotten) Hunden mitzuhalten. Gottseidank bin ich beide Male mehr hingestolpert als -gefallen, und mein Vordermann war auch geistesgegenwärtig genug, meinen Schlitten aufzuhalten.

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Hundeschlittenfahrt

Bald hat man dann aber den Bogen heraus, und man kann die Fahrt genießen. Nachdem die Hunde praktischerweise einfach dem Vordermann folgen, ist auch das Lenken recht einfach.

Am Nachmittag wollte ich dann den nahen (noch zugefrorenen) See Torneträsk erkunden, aber da ist mir dann die ungute Kombination aus Tauwetter untertags und doch recht kalten Nächten dazwischen gekommen : Glatteis. Da ich wenig Lust hatte, mir alle Knochen zu brechen, ist mir dann auch die Lust auf den Spaziergang vergangen.

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Das habe ich dann am nächsten Tag nachgeholt: Ich habe mir Schneeschuhe ausgeborgt, und habe einen Spaziergang durchs verschneite Hinterland, und eben auch zum/über den See gemacht. Allzu weit hinaus habe ich mich aber nicht hinaus getraut, auch wenn das Eis den Einschlüssen nach zu urteilen noch immer 20 bis 30 Zentimeter dick war.

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Torneträsk

Am Nachmittag habe ich dann auch zum zweiten Mal in meinem Leben – 17 Jahre nach meinem ersten (erzwungenen) Versuch im Rahmen des Schulschikurses in der 6. Klasse AHS – Langlaufen probiert. Für die ebenen Stecken hatte ich bald eine Technik heraußen (über die ein Langlauf-Könner wohl entsetzt wäre), und auch die Bergab-Strecken waren dank meiner Alpinschi-Erfahrung und der regelrecht zu Schienen gefrorenen Loipe zu schaffen, aber mit den Bergauf-Stecken hatte ich so meine Probleme. Gottseidank ist es dann schon finster geworden, und ich konnte ohne schlechtes Gewissen auf das nochmalige Abfahren der einen Schleife des „Achters“, den die Loipe beschrieben hat, verzichten (wie es, dem Verlauf der Spur nach zu urteilen, eigentlich gedacht gewesen wäre).

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Eisklettern

An meinem letzten vollen Tag in Nordschweden war ich schließlich Eisklettern. Nach kurzer Einführung durften wir schon (im Nachstieg, also immer mit einem Seil von ganz oben gesichert) selbst in die (rund acht Meter hohe) Eiswand. Beim ersten Versuch hat uns der Guide nach rund ein bis zwei Metern wieder nach unten beordert, aber beim zweiten Mal durften wir schon so weit klettern wie wir konnten – und ich habe es tatsächlich bis ganz nach oben geschafft! Auch der dritte Versuch (über eine leicht andere Route) war ebenso erfolgreich – ich war richtig stolz auf mich. Auf jeden Fall war das ein tolles Erlebnis.

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Eisklettern

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Abisko Canyon

Einen weiteren Vorteil hatte das Eisklettern: Bei der Rückfahrt hat uns der Guide auf den Abisko Canyon aufmerksam gemacht, von dem ich vorher noch nie gehört habe. (*) Den habe ich am Nachmittag dann auch gleich erkundet – und was wäre mir sonst entgangen! Der Canyon beherbergt nämlich einen zugefrorenen Fluss, über den man zu imposanten zugefrorenen Wasserfällen – teilweise sogar mit dahinter liegenden kleinen Eishöhlen, wie mich eine österreichische Familie darauf aufmerksam gemacht hat – gelangen kann. Der höchste davon war dann auch Schauplatz des gerade beginnenden Ice Climbing Festivals – bei dem ich aber, trotz meines erfolgreichen Vormittags, nicht dabei war.

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Abisko Canyon


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Abisko Canyon

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Nordlicht

Auch das Unternehmen Nordlicht war von Erfolg gekrönt: Am ersten und auch am Beginn des zweiten Abends war zwar nur ein leichter grünlicher Schimmer am Rand der Wolken zu sehen, aber kurz bevor ich am zweiten Abend schon wieder heimwärts gehen wollte, gab es plötzlich Bewegung am Horizont. Innerhalb weniger Minuten hat sich dann ein grüner Bogen quer übers Firmament gezogen, von dem alsbald grüne Schwaden fast bis hinauf zum Zenit aufgestiegen sind – ein beeindruckendes Schauspiel! Die Chinesen neben mir sind regelrecht ausgezuckt.

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Nordlicht

Zum Abschied hatte ich am letzten Abend auch nochmals Glück: Aufgrund eines Sonnensturms zwei Tage zuvor war eine hohe Aurora-Aktivität vorhergesagt, aber leider war es stark bewölkt. Die eben angenommenen Engländer in meinem Zimmer haben sich davon aber (gottseidank) nicht abhalten lassen und sind zu einem Abendspaziergang aufgebrochen. Wenige Minuten später waren sie schon wieder mit der erfreulichen Nachricht, dass die Wolken gerade aufreißen, zurück. So sind wir dann gemeinsam nochmals aufgebrochen, und wurden mit einigen schönen Lichtspielen belohnt (von denen auch die gezeigten Fotos stammen).

Zu guter Letzt war der heutige letzte (Halb-) Tag strahlend blau, was ich schlussendlich doch für einen Spaziergang auf dem See(**) und am Kungsleden (dem „Königspfad“) genützt habe – was für ein schöner Abschluss von vier tollen Wintertagen in Abisko.

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Torneträsk


(*) Vielleicht hätte ich mir doch einen Reiseführer kaufen sollen?

(**) Dabei habe ich einen Eisfischer getroffen, der mir verraten hat, dass das Eis nicht 20, und auch nicht 30, sondern 90 (!) Zentimeter dick ist – keine Gefahr einzubrechen, also.

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