Den heutigen Fahrtag habe ich mit zwei der wohl meistbesuchten Touristenattraktionen Schottlands aufgelockert: Eilean Donan und Loch Ness.
Zuvor musste ich aber erst von der Isle of Skye herunterkommen. Zur Abwechslung habe ich das diesmal nicht per Fähre, sondern per Brücke gemacht: Seit 1995 verbindet die Skye Bridge die Insel mit dem Festland. Es handelt sich hierbei um eine außergewöhnlich hohe Brücke – es sollen nämlich auch noch größere Schiffe (bis 30 Meter Höhe) unten durch passen.
Danach habe ich noch kurz in Plockton Station gemacht, das mir mein Reiseführer als idyllisch
ans Herz gelegt hat. Damit hat er wohl recht, aber es ist halt auch nur ein kleines Fischerdorf (das an einem frühen Samstagvormittag noch etwas verschlafen wirkt).
Schließlich war dann Eilean Donan mit der gleichnamigen Burg an der Reihe. Diese Insel liegt an der Schnittstelle von drei Lochs, und war daher schon immer strategisch bedeutend. Daher bietet sich die kleine Insel für eine Burg natürlich an. Dementsprechend steht dort seit dem 13. Jahrhundert eine. Der Rest ist ähnlich wie schon bei Duart Castle: für rund zwei Jahrhunderte verfallen (bzw. sogar zerstört), dann im frühen 20. Jahrhundert vom damaligen Klan-Chef (diesmal vom Klan der MacRae) wieder aufgebaut.
Die Burg besticht dabei vor allem durch ihre Lage. Die Wände der Innenräume (beispielsweise die Schlafzimmer) sind teilweise rundum verkleidet, sodass man auch in einem Wiener Zinshaus des frühen 20. Jahrhundert stehen könnte. Von außen ist die Burg aber zweifelsohne sehr imposant.
Die weitere Fahrt hat mich dann durch diverse Täler („Glens“) umgeben von den typischen grünen schottischen Hügeln geführt – eine sehr schöne Fahrstrecke. Da ich aber nicht nur im Auto sitzen wollte, habe ich mich noch für einen Abstecher zum (Südende des) Loch Ness entschieden. Kann man denn schließlich sagen, man war in Schottland, wenn man Loch Ness nicht gesehen hat?
Viele Touristen verneinen diese Frage wohl, und so war es in Fort Augustus am frühen Nachmittag recht voll. Es hat aber genau das geboten, was ich gebraucht habe: eine Essmöglichkeit und ein bisschen Zerstreuung beim Spazieren am Wasser. Bei letzterem hatte ich sogar die Auswahl zwischen natürlichem Loch und künstlichem Kanal: Der Caledonian Canal, der die Ost- und Westseite Schottlands verbindet, führt nämlich durch Fort Augustus. Zufälligerweise sind auch ein paar Boote gerade in den Kanal eingeschleust worden, wobei ich kurz zugesehen habe – allerdings nicht beim gesamten Schleusungsprozess, denn der dauert bei den fünf Schleusenstufen rund eine Stunde.