Heute habe ich es (dank einem freundlichen neuseeländischen Ehepaar, das mich mitgenommen hat) ins Oparara Basin geschafft, dass viele interessante Karstformationen zu bieten hat. Weil der umliegende Wald die Entdecker (schon lange bevor die Filmtrilogie in Neuseeland entstanden ist) an die Mystik von Tolkien's Mittelerde erinnert hat, gibt es dort einige Ortsnamen aus "Der Herr der Ringe", wie eben den Moria Gate Arch.
Begonnen habe ich meine Erkundungstour aber mit zwei Höhlen, von denen die erste nach den außergewöhnlichen Bodenformationen benannt wurde: Crazy Paving Cave. Diese ist nur recht klein, besitzt aber einen interessant "gekachelten" Boden. Die zweite Höhle, die Box Canyon Cave, ist deutlich größer und stockfinster, sodass man sich (beispielsweise mit einer kleinen Stirnlampe, wie ich, ausgestattet) beim Erkunden wie ein Höhlenforscher fühlt.
Von dort bin ich zu den anderen Karstformationen weitergewandert. Unterwegs habe ich sowohl die üppige Flora, als auch die typisch neuseeländische Fauna genossen. Überraschenderweise sind die dortigen Vögel überhaupt nicht scheu – möglicherweise werden sie immer wieder (verbotenerweise) von Touristen gefüttert. Es muss aber dazu gesagt werden, dass zumindest ein Weka von Natur aus sehr neugierig ist.
Schließlich bin ich zum Mirror Tarn weitergewandert, wo sich – ganz gemäß dem Namen" die Bäume schön im spiegelglatten Wasser des kleinen Sees spiegeln.
Von dort hat Weg endlich zum Moria Gate Arch weitergeführt. Als ich beim Aussichtspunkt angekommen bin, habe ich erst einmal mit einem "Wow" reagiert, so beindruckt war ich von dem großen Steinbogen, den der Fluss aus dem Karstgestein gespült hat. Nachdem ich den Fluss auf ebendiesem Bogen überquert habe (wobei der Bogen so breit ist, dass ich erst gemerkt habe, dass ich ihn überquert haben muss, nachdem der Fluss plötzlich auf der anderen Seite war), gab es noch die Gelegenheit, den Steinbogen von unten zu erkunden. Dort war ich dann endgültig sprachlos ob dieser beeindruckenden Gesteinsformation.
Jetzt könnte man meinen, dass ein zweiter solcher Steinbogen das nicht mehr toppen kann, aber ich bin trotzdem zum zweiten, dem Oparara Arch, gewandert – schließlich sollte dieser der größere der beiden sein. Und tatsächlich: Plötzlich erhebt sich vor mir ein scheinbarer Felsvorsprung, der sich als fast 50 Meter (!) hoher Steinbogen entpuppt. Der bildet jedoch nur den Anfang einer bis zu 37 Meter breiten, 49 Meter hohen und 200 Meter langen Steinhöhle, durch die sich der Fluss seinen Weg gebahnt hat.
Dieser Anblick war für mich so faszinierend, dass ich dort stundenlang hätte stehen können, um jeden Winkel der Felswände zu erkunden. Ich habe mich dann schließlich aber doch losreißen können. Zwar ist mein Transport dann nach erst einer guten halben Stunden herumwarten losgefahren – aber beim Autostoppen weiß man halt nie, wann zufälligerweise ein Auto vorbeikommt, das einen mitnimmt.