Hvar ist eher als Partyinsel bekannt. Man kann aber auch dort gut ausspannen und nichts tun, denn schließlich hat eine kroatische Insel auch Strände und Sonne zu bieten.
An meinem ersten Nachmittag habe ich mich jedoch auf die Stadt Hvar konzentriert, und bin zur Festung hinaufspaziert. Von dort oben hatte ich einen schönen Blick auf die von der Abendsonne beschienenen Hausdächer der Stadt und die vorgelagerten kleinen Inselchen Pakleni otoci. Die Festung selbst war allerdings weniger interessant, denn außer den Festungsmauern gibt es nur wenig zu sehen.
Am Abend habe ich mich dann von den anderen Gästen der Jugendherberge zu einem Trinkspiel einladen/überreden lassen. Während das erste wenigstens noch anspruchsvoll war, hat beim zweiten und dritten eher nur noch die Devise "Wie saufen wir uns am schnellsten an?" gegolten, und so war ich da schon mit weniger Eifer dabei. Trotzdem bin ich noch mit in die Stadt gegangen, als (nahezu) die ganze Gästeschar der Jugendherberge um 22:30 Uhr aufgebrochen ist (danach gilt nämlich strengste Nachtruhe, und jeder muss entweder ausgehen oder sich auf sein Zimmer zurückziehen).
Als wir dann aber bei der Kiva Bar (wo es ein Gratisgetränk geben sollte) gelandet sind, war die so voll, dass ich erst gar nicht versucht habe, hineinzukommen. So bin ich mit ein paar anderen bei der nebenan liegenden Nautica Bar gestrandet. Dort war es bereits draußen so laut, dass man sich kaum unterhalten konnte. (*) Drinnen war der Bass dann so mächtig, dass man fast annehmen könnte, sie wollten damit im Fall des Falles (wenn etwa jemand zu viele Partydrogen geschluckt haben sollte) gleich die Herzdruckmassage ersetzen. Schließlich war dann zunehmend offensichtlich, dass ich im Vergleich zu den anderen zu wenig Alkohol intus hatte, sodass ich mich kurz nach Mitternacht wieder auf den Heimweg begeben habe.
Trotzdem bin ich den nächsten Tag eher gemütlich angegangen, und habe ihn faulenzend bzw. lesend auf der sehr gemütlichen Terasse der Jugendherberge sowie (für nur wenige Stunden, weil kein Schatten vorhanden) am nahen Strand (in der Bucht Pokonji dol) verbracht.
In der zweiten Nacht ist dann ein heftiges Gewitter durchgezogen, sodass ich froh war, diesmal nicht mit in die Stadt gegangen zu sein. Auch in der Früh war es noch ziemlich bewölkt und eher kühl, sodass mein geplanter Bootsausflug auf die Pakleni otoci beinahe ins Wasser gefallen wäre. Es hat dann aber gottseidank doch noch aufgerissen, und so bin ich mit dem 12:00 -Uhr-Wassertaxi zum (angeblich schönsten) Strand Palmižana gefahren.
Der versprochene Sandstrand war dann allerdings aus Kies und erst ab ca. knietiefem Wasser tatsächlich sandig. Außerdem war er extrem klein, sodass alsbald die Badegäste wie Sardinen in der Dose am Strand aufgereiht waren – nur dass die Ölsardinen den Vorteil haben, dass sie es in der Dose wenigsten schön schattig haben, während am Strand alle in der prallen Sonne gebraten haben. Ich habe mir daher ein schattiges Plätzchen unter den Pinien, die die ganze Bucht säumen, gesucht, und bin nur zum Baden an den Strand spaziert.
Meinen Abreisetag (der wieder etwas bewölkt, ja sogar regnerisch war) habe ich wieder in erster Linie auf der Terasse der Jugendherberge genossen. Bei der Abfahrt mit dem Schnellboot wurde mir dann eindrucksvoll vor Augen geführt, dass so ein Katameran sich praktisch am Stand um die eigene Achse drehen kann. Außerdem konnte ich nochmals vom Wasser aus einen 360-Grad-Rundumblick auf die Stadt Hvar genießen – und das alles nur, weil eine Touristin offensichtlich das Aussteigen verpasst hat, und der Katameran wegen ihr nochmals anlegen musste …
(*) Ein junger Niederländer hat es trotzdem versucht, und mir beinahe seine ganze Lebengeschichte erzählt. Dabei habe ich auch erfahren, dass ich anscheinend seinem Onkel ähnlich sehe (Mein Gott, muss ich alt geworden sein!), bis hin zur angeblich identen Brille.