Mittlerweile bin ich hundert Kilometer nach Süden (per Boot) und hundert Kilometer nach Westen (per Bus) gereist und befinde mich nun in Chania auf Kreta – und größer könnte der Kontrast kaum sein bei einer so geringen Distanz.
Um aber Missverständnissen vorzubeugen: Das heißt nicht, dass mir eines der beiden Ziele nicht gefallen hätte. Im unmittelbaren Vergleich wird nur umso deutlicher, dass Fira und Oia auf Santorin halt doch eher künstlich aufpolierte, dem Touristengeschmack angepasst Kunstwelten sind. Chania ist hingegen eine lebendige Stadt, die halt auch eine (bei Touristen sehr beliebte) schöne Altstadt hat. Damit ist es viel näher am Griechenland meiner Kindheit dran: touristisch zwar, aber eben nicht zu viel.
Ich habe meine Zeit in der Stadt in erster Linie rund um den venezianischen Hafen und in den engen Gassen der Altstadt verbracht. Auch der ehemals "Neue Markt" aus dem Jahre 1908 (jetzt einfach "Markthalle" genannt) war einen Besuch wert.
Den Sonnenuntergang habe ich dann wieder vom Hafen (genauer gesagt: vom Leuchtturm) aus beobachtet – und wie zum Hohn waren (bis auf ein paar dekorative Schäfchenwolken) praktisch keine Wolken am Himmel zu sehen.
Eine Gemeinsamkeit mit Santorin gibt es aber: Auch hier werden die Holz-Dildos verkauft. Möglicherweise hat sich da also in den letzten zwölf Jahren während der Krise eine ganz neue Industrie in Griechenland entwickelt.
Sind diese Holz-Dildos wenigstens aus regionalem Olivenholz mit schöner Maserung und eingraviertem (aber nicht zu kratzig bitte!) Namen der Insel? Was wäre denn das bitte sonst für ein Souvenir?
Hmmm, manche sind eher naturbelassen und könnten vom Aussehen her schon aus Olivenholz sein; andere sind wiederum bunt bemalt und daher ist das Basismaterial nicht so eindeutig erkennbar.
Und ja, einige haben tatsächlich zumindest den Namen "Greece" eingebrannt.