Heute ist, wie bereits erwähnt, meine Rückreise von Málaga nach Wien auf demm Programm gestanden. Dazu musste ich zuerst mit dem Mietauto von Grazalema zum Flughafen Málaga fahren und dort dann für meinen Flug einchecken. Beides hat sich als nicht so einfach herausgestellt, wie es sich vielleicht anhört.
Ich bin bereits um 6.00 Uhr aufgestanden und um 7.00 Uhr mit dem Auto von von Grazalema losgefahren. Die Fahrt nach Ronda war kein Problem, und ich wusste von meinem Besuch vor drei Tagen, dass dort bereits Málaga angeschrieben ist. Allerdings habe ich, als ich vor Ronda angekommen bin, nur Wegweiser nach Ronda und in ein gewisses San Pedro vorgefunden. So bin ich also nach Ronda hineingefahren, habe dort die mir bekannten Wegweiser gesucht – die mich dann auf genau derselben Straße wieder aus Ronda hinaus geleitet haben. So wusste ich aber wenigstens, welche Straße ich nehmen muss (jene, die aus Grazalema kommend gar nicht beschriftet war), um über El Burgo nach Málaga zu kommen.
Diese Straße hat sich dann als ebenso schöne wie kurvige Bergstraße durch die Sierra de las Nieves herausgestellt; ich habe sogar die Zeit für einen kurzen Stopp bei einem Aussichtspunkt genützt. Málaga war dann auch recht bald angeschrieben, sodass ich mich gar nicht verfahren konnte.
Als ich jedoch (auf der A-357) nach Málaga gekommen bin, hat mich ein Wegweiser auf die A-7 zum Flughafen geleitet. Erst als ich auf der Ausfahrt unmittelbar unter dem Schild vorbeigefahren bin, habe ich erkannt, dass das Flugzeug-Symbol (etwas ungeschickt, wie ich meine) abgeklebt worden ist: Es wurde nämlich einfach der Rumpf mit einem breiten Klebestreifen und die beiden Flügel mit etwas schmäleren, im Winkel von 45° zum ersten angeordneten Klebestreifen bedeckt (und ich habe mich noch über das etwas klobige Flugzeug gewundert). Der Wort "Aéropuerto" war hingegen so gut unkenntlich gemacht, dass es aus der Ferne gar nicht wahrnehmbar war (auch nicht als durchgestrichen, denn das hätte ja schon geholfen). Notgedrungen bin ich trotzdem auf die A-7 abgefahren, und habe die nächste Ausfahrt (wo der Flughafen auf dieselbe Art und Weise "ausgeschildert" war) probiert. Beim zugehörigen Kreisverkehr angekommen, war am erläuternden Schild die entsprechende Ausfahrt ebenso abgeklebt – und als ich dann daran vorbei gefahren bin, war sie gar nicht da. Genauer gesagt, diese Zubringerstraße zum Flughafen kann (zumindest in jüngerer Verhangenheit) nie existiert haben, denn dort waren nur Felder!
Schon etwas verzweifelt bin ich dann nochmals die A-7 in der näheren Umgebung auf- und abgefahren und habe versucht, mich an meine Ankunft zu erinnern. Schlussendlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich wohl die A-357 (auf der ich ja nach Málaga hereingekommen bin) noch weiterfahren muss. Kurz nach der Auffahrt war dann auch eine Tankstelle, bei der ich mich endlich nach dem Weg erkundigen konnte – und siehe da, die erste Ausfahrt nach der Kreuzung mit der A-7 führt tatsächlich zum Flughafen – nur ist das zuvor nirgends ausgeschildert!
Auch nicht gerade zu meiner Beruhigung beigetragen hat die Tatsache, dass die Anzeige für die noch zu fahrenden Kilometer mit der aktuellen Tankfüllung (im Armaturenbrett) bald danach gar nichts mehr angezeigt hat. Trotzdem bin ich um Punkt 10.00 Uhr gut beim Autoverleih angekommen, und war acht Minuten später, also genau 1:57 Stunden vor Abflug, beim Check-In-Schalter.
Dann bin ich einmal exakt eineinhalb Stunden in der Schlange gestanden, bis ich endlich drangekommen bin. Als dann das Ausstellen meiner Bordkarte recht lange gedauert hat, habe ich mich erkundigt, ob es ein Problem gebe. Die Dame am Schalter hat mir aber versichert, nein, sie sehe meine Buchung am Schirm und es werde nach einem Papierticket verlangt (das ich ja vorgelegt habe), aber aus irgendeinem Grund wolle der Computer trotzdem keine Bordkarte ausstellen. Das System sei leider neu, und es gebe noch gewisse Probleme (was auch die lange Wartezeit erklärt). Eine Kollegin wusste schließlich die Lösung: Nachdem es bereits weniger als eine halbe Stunde vor Abflug sei, sei der Flug bereits geschlossen! Gottseidank konnte sie auch erklären, wie man trotzdem noch einchecken kann(*). Der Effekt dieser Aktion war dann jedoch, dass der Bordkartendrucker nochmals alle Bordkarten der bereits eingecheckten Passagiere gedruckt hat. Die Dame am Schalter hat, als sie so in einer ellenslangen Schlange an Bordkarten versunken ist, schon leicht verzweifelt dreingeschaut (und sie hat mir auch leid getan), aber ich konnte an dieser Stelle einfacher nicht anders als laut loszulachen (um genau zu sein, ich tue es noch immer, wenn ich davon erzähle).
Die letzte Bordkarte in der langen Kette war dann jedoch schlussendlich meine, und so bin ich doch noch gut nach Wien gekommen – und habe wieder einmal eine Geschichte über einen außergewöhnlichen Reisetag erzählen können.
(*) Wer einmal am Flughafen Málaga in derselben Situation steckt: "LMC" scheint das Zauber-Computerkürzel zu sein.
Köstlich! Solche Sachen passieren irgendwie auch öfter Dir als uns… uns ist nur ein unangenehmes Malheur mit dem Mietauto / Holidayautos-Buchung passiert bei der Rückgabe.
Ja, ich scheine so etwas irgendwie anzuziehen. 😉 Aber dieses Erlebnis beim Check-In hat mir ja zumindest im Endeffekt den restlichen Tag immer wieder ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. 🙂
Aber was ist bloß bei euch schiefgegangen?