Mittlerweile bin ich in Tallinn, der letzten Station meiner Baltikumreise, angekommen. Von dort aus habe ich zwei Tagesausflüge in den sehr abwechslungsreichen und wunderschönen Lahemaa-Nationalpark unternommen: einen auf eigene Faust, und einen in einer organisierten Kleingruppen-Tour.
Mein selbstorganisierter Ausflug hat mich gestern auf die Käsmu-Halbinsel geführt, die wegen ihrer unzähligen Findlinge bekannt ist. Die Halbinsel habe ich auf einem Rundwanderweg erkundet, der über weite Strecken direkt das Ufer entlang führt, und von dem aus man tolle Blicke auf die bewaldete, mit Findlingen gesäumte Kiesstrand-Küste hat. Der Rückweg durch einen Gelsen-verseuchten Wald war zwar weniger angenehm, aber die tolle Küstenlandschaft entschädigt für vieles.
Heute habe ich dann die mit öffentlichen Verkehrsmitteln etwas schwerer erreichbaren Stellen des Nationalparks auf einer Kleinstgruppen-Tour (wir waren – inklusive Tourleiter – zu viert; Anm.) erkundet. Der Höhepunkt war dabei ein Besuch des Viru-Moors – eine typisch estnische Moorlandschaft. Für mich war es der erste richtige Kontakt mit diesem Landschaftstyp auf dieser Reise. Dabei hat mir die überraschend große Farbenvielfalt sehr gut gefallen.
Eine weitere Station war eines der Herrenhäuser, die in recht großer Zahl im Nationalpark zu finden sind. Es handelt sich dabei um recht opulent ausgestattete Herrschaftssitze der ehemaligen (meist deutschen) Großgrundbesitzer, die aber nach dem Ende des 1. Weltkriegs verlassen wurden (bzw. verlassen werden mussten).
Darüber hinaus haben wir natürlich auch der Küste (in Käsmu und im nahen Altja) einen Besuch abgestattet.
Schließlich haben wir am Hin- und Rückweg noch ein paar kurze Zwischenstopps eingelegt. Am interessantesten waren dabei eine Gruppe von kreisrunden Steingräbern aus der Bronzezeit und die "kleinste Burg des Baltikums", die eigentlich nur aus einem einzelnen Turm besteht – sehr putzig!