Die letzten eineinhalb Tage habe ich mich die Küste von (Nord-)Kalifornien hochgewunden – und das ist wörtlich zu nehmen, denn der Highway 1 ist sehr kurvig.
Nach ungefähr der Hälfte der Fahrt von San Francisco nach Mendocino gibt es zwar manche Stellen, die gerade genug sind, dass man tatsächlich die Geschwindigkeitsbeschränkung (von 55 Meilen pro Stunde) ausnützen kann. Wenn man sich dann aber fragt, ob ihnen vielleicht die engen Kurven ausgegangen sind, nachdem sie bereits auf den ersten (paar Dutzend) Meilen so viele davon verbraucht haben, kommen schon die nächsten Haarnadelkurven daher.
Außerdem habe ich den (für diese Region Kaliforniens) offensichtlich typsichen Nebel kennengelernt. Es schaut ja ganz hübsch aus, wenn er da so über die Hügel an der Küste wabbert, aber manchmal etwas irritierend, wenn man beim Fahren eine weiße Wand neben sich hat. Zwischendurch schaut aber doch immer wieder der Pazifik hervor, und man muss wiederum aufpassen, sich nicht von den tollen Ausblicken ablenken zu lassen.
Aufgrund dieser ganzen Umstände hat die Fahrt entsprechend gedauert, sodass ich am Nachmittag nahe Mendocino nur noch einen kurze Wanderung gemacht habe. Ich war allerdings vorgewarnt, zumindest was die kurvige Straße betrifft: Zum einen sind Freunde von mir diese Straße vor rund vier Jahren gefahren. Zum anderen hat ein Kalifornier, den ich im Zug getroffen habe, als ich ihm von meinen Plänen, den Highway 1 von San Francisco nach Norden zu fahren, berichtet habe, mir nur schmunzelnd auf die Schulter geklopft und gemeint:
You brave man!