Nach zwei Tagen Safari in einem privaten Tierreservat bin ich in einen staatlichen Nationalpark weitergefahren: zum Addo Elephant Park. Wie der Name schon sagt, mangelt es dort nicht gerade an Elefanten; aber auch andere Tiere (darunter alle "Big 5") sind dort zu finden.
Bereits bei der Ankunft sind mir die Namensgeber des Parks zu Dutzenden über den Weg gelaufen: Ich war etwas zu früh dran zum Einchecken, weshalb ich einfach zur Aussichtsplattform im Camp geschaut habe – und siehe da, rund ums Wasserloch, auf das man von dort aus schaut, hat es von Elefanten nur so gewimmelt. Nach dem Einchecken habe ich dann festgestellt, dass die Terasse meiner Unterkunft auf den Hang daneben schaut, wo sich auch rund ein Dutzend Elefanten getummelt haben.
Trotzdem bin ich dann am späteren Nachmittag zu einer Pirschfahrt in den Park aufgebrochen. Zwar konnte ich mir theoretisch zwei Tage lang die Tricks der Guides abschauen (*), aber gleichzeitig Auto fahren und nach Tieren Ausschau halten ist gar nicht so einfach. Immerhin sind Elefanten nur schwer zu übersehen (**), und auch sonst war ich mit meiner Ausbeute ganz zufrieden: drei Südafrikanische Kuhantilopen, drei Fuchsmangusten, eine Gruppe Kudus und (in der Ferne) eine kleine Herde Zebras; dazu noch einige mir nicht näher bekannte Vogelarten.
Als ich so am letzten von mir besuchten Wasserloch herumgesessen sind, und den Elefanten beim Blubberblasen-Machen zugeschaut habe (***), ist plötzlich eine Tüpfelhyäne mit einem großen Knochen im Maul aufgetaucht, wenig später gefolgt von ihrem Jungen – so viel Glück muss man einmal haben! Sie haben dann eine Runde um alle versammelten Autos gedreht, bevor sie wieder im Gebüsch verschwunden sind. Ich habe dann noch ein wenig den Elefanten zugeschaut (die sich während dieser Episode ein wenig zurückgezogen haben), und bin dann hoch zufrieden in mein Quartier zurückgekehrt.
Heute Früh habe ich mir dann wieder eine geführte Rundfahrt gegönnt. Zwar waren wir witzigerweise die erste Stunde auf praktisch denselben Wegen unterwegs wie ich gestern, aber man muss halt früh genug aufstehen (was ich ohne gebuchter Tour wohl nicht gemacht hätte). Außerdem war es so bequemer, die Tiere zu beobachten – und wir haben einige gesehen: Gleich zu Beginn sind wir einigen Büffel über den Weg gelaufen, und beim ersten Wasserloch haben es sich zwei Löwen bequem gemacht. Ich war ebenso begeistert wie die anderen Touristen auf der Tour.
Darüber hinaus haben wir einige der "üblichen Verdächtigen" zu Gesicht bekommen, wie zum Beispiel Kudus, Zebras und Warzenschweine. Nur die Elefanten haben recht lange auf sich warten lassen, weil sie noch beim Frühstück im dichten Buschwerk versteckt waren. Schlussendlich sind uns aber doch ein paar fast wortwörtlich über den Weg gelaufen.
Nach dem Frühstück war dann wieder eigenständiges Erkunden angesagt: Nachdem ich zur Schnellstraße im Süden des Parks musste, habe ich mich entschieden, einfach den Park zu durchqueren anstatt außenrum zu fahren, und so noch ein paar Tiersichtungen "mitzunehmen". Gleich am Anfang war ich ganz stolz, einen Sekretär erspäht zu haben (der nämlich gar nicht so einfach zu finden ist); danach ist es bald etwas spärlicher geworden.
Im weiteren Verlauf der Fahrt habe ich mich von einem Zebra-Stau aufhalten lassen und von einer Elefantenkuh leicht bedroht gefühlt; Sichtungen von seltenen Tieren waren aber keine mehr dabei. Dafür hatte die Elefantenherde, die sich um ein Wasserloch gesammelt hat, echt süße Jungtiere zu bieten (die zwar vermutlich schon mehr wiegen als ich, aber süß sind sie allemal).
Den Rest der Fahrt nach Süden habe ich dann mehr mit Landschaft-Schauen denn mit Tierbeobachtung verbracht: zum einen ist der Busch deutlich dichter geworden, zum anderen waren ob der zunehmenden Hitze immer weniger Tiere unterwegs. Doch auch hier gilt: Die Landschaft ist auch nicht zu verachten.
(*) Blöderweise ist da einfach viel Erfahrung dabei.
(**) auch wenn ich das fast geschafft hätte – die haben sich aber auch gemein hinter einem großen Busch versteckt!
(***) Da sage noch einer, Elefanten hätten keinen Spieltrieb!