Heute war das Wetter leider schlechter als befürchtet: niedrig hängende Wolken, immer wieder Regenschauer. Das ergibt zwar mitunter ganz stimmungsvoll wirkende Bilder, ist aber fürs Wandern nicht so ideal. Nachdem ich aber mein Quartier gewechselt habe, musste ich hinaus. Also habe ich versucht, das Beste daraus zu machen.
Das war aber leider gar nicht so einfach: Meine ursprüngliche Idee, einen weiteren Aussichtsberg zu erklimmen, habe ich mit Blick auf die niedrige Wolkendecke recht schnell verworfen. Stattdessen habe ich mir eine Küstenwanderung auf meiner Route herausgesucht – aber leider sind die Regenschauer immer stärker geworden, je näher ich dem Ausgangspunkt dieser Wanderung gekommen bin. Zwar habe ich versucht, durch Stopps bei Aussichtspunkten (und ein paar schnellen Fotos in Regenpausen) ein bisschen Zeit zu schinden, aber der Regen hat sich leider nicht verzogen. So musste ich mal fürs Erste aufgeben, und in der nächsten größeren Stadt in einem Einkaufszentrum mittagessen gehen. (*)
Am frühen Nachmittag hat sich der Regen dann langsam verzogen, sodass ich meiner Küstenwanderung entlang des Nappstraumen noch einmal eine Chance geben wollte. Dabei hatte mein Wanderführer durchaus recht, dass die Markierung […] zu Beginn dürftig
ist und dass mehrere Pfade [auf] unterschiedlichen Höhen
verlaufen. Also habe ich mich darauf verlassen, dass er auch recht hat, wenn er behauptet, dass alle [Pfade] bei einer mit Leiter und Kette gesicherten Stelle […] zusammenführen
.
Die Kette habe ich schließlich wohl gefunden, und auch eine Befestigung für eine Leiter – aber halt leider keine Leiter. Zwar wäre es nur rund eineinhalb Meter hinunter gegangen, aber ich war skeptisch, es danach (d.h. am Rückweg) auch wieder hinauf zu schaffen. Also habe ich den weiter unten verlaufenden, alternativen Pfad zu suchen begonnen, den ich von meinem Standpunkt dort oben schon erspähen konnte. Da waren wiederum zuerst die doch recht steilen Klippen im Weg, und danach musste ich wie ein Betrunkener um diverse Gatsch-Lacken herumtorkeln.
An einer Stelle ist mein rechter Fuß dann auch fast versunken, weil ich der irrigen Annahme war, dass ein von Schlamm umgebener Stein auf festem Grund liegen und mir daher Unterstützung wird. Als ich dann kurz später vor einem großen Schlamm-/Wasserlacken-Feld gestanden bin, um das ich keinen sinnvollen Umweg mehr gefunden habe, habe ich das Unternehmen Küstenwanderung am Nappstraumen endgültig abgeblasen.
Gegen Abend sollte aber (laut Wettervorhersage) dann doch noch ein wenig die Sonne zum Vorschein kommen. Also bin ich gegen 19:15 Uhr nochmals aufgebrochen, um eine andere Küstenwanderung zu unternehmen. Bevor es jedoch soweit war, musste ich mich mit einigen Problemen beim Finden eines Parkplatzes herumschlagen: Ich habe mich extra informiert, wo ich dort parken und wie ich dafür bezahlen kann. Auf der Webseite des Parkplatzes(**) war noch von einer Sperre vor knapp zwei Wochen wegen Asphaltierungsarbeiten die Rede. Dass die Bodenmarkierungen aber erst just heute Abend aufgebracht werden, und der Parkplatz daher erneut gesperrt wird, haben sie leider nicht verraten. Der andere, etwas weiter entfernte Parkplatz, der mir noch bekannt war, hatte dann aber ein mir unbekanntes Bezahlungssystem, sodass ich mich erst schlau machen musste, ob (und wenn ja, wie) ich da als Tourist überhaupt bezahlen kann.
So bin ich dann (etwas schlecht gelaunt) erst gegen 20:00 Uhr zu meiner Wanderung aufgebrochen: entlang der Küste vom Strand bei Uttakleiv zur nächsten (oder eigentlich: vorigen, in meiner Fahrtrichtung) Bucht bei Haukland, und dann einem alten Karrenweg über einen (niedrigen) Pass folgend wieder zurück. Die beiden Strände von Uttakleiv und (vor allem) Haukland sind dabei wirklich pittoresk. Leider hat sich aber die Sonne nicht wirklich blicken lassen. Nur im Osten konnte ich ein wenig blauen Himmel entdecken – aber da findet sich halt um diese Uhrzeit selbst hier im hohen Norden keine Sonne mehr.