Heute habe ich einen Tagestour ins Mekong-Delta unternommen. Es war zwar sehr touristisch, aber trotzdem ein schöner Ausflug.
Begonnen hat die Tour wie (fast) jede in einem Land, wo man es mit der Pünktlichkeit nicht so genau nimmt – mit der Frage: Haben die eh nicht auf mich vergessen?
Ich wurde dann knapp eine halbe Stunde nach genanntem Abholtermin als Dritter aufgegabelt – und die ersten beiden waren gemeinsam unterwegs. So gesehen war es eine positive Überraschung, dass wir die verbleibenden zwölf in nur 20 Minuten eingesammelt haben. Die Zeitbilanz hat aber weitere 20 Minuten später noch etwas gelitten, als wir zehn Minuten lang am Straßenrand warten mussten, bis sie zwei Touristen per Taxi nachgeliefert haben, die sie beim Abholen vergessen haben.
Nach rund eineinhalb Stunden Fahrt (zuerst durch Stadt und Vororte, dann entlang von Feldern) sind wir schließlich am Oberen Delta angekommen, wo wir zu einer der vier Inseln (benannt nach Drache, Einhorn, Schildkröte und Phönix) übergesetzt haben. Dort haben wir den touristischsten Teil der Tour abgehakt: ein Besuch in einer Honigmanufaktur, eine typisch vietnamesische Gesangsvorführung(*) und eine Obstverkostung (mit überraschend enttäuschend schmeckenden Früchten, deren Namen ich großteils schon wieder vergessen habe). Auf der nächsten Insel ist es noch mit einer Zuckerl-"Manufaktur" (wo noch mit reiner Handarbeit gearbeitet wird) weitergegangen.
Dazwischen haben wir aber natürlich vom Boot aus einen kleinen Eindruck von dem Teil des Deltas bekommen. Das war allerdings weniger idyllisch als erwartet, weil der Schiffsmotor wie ein alter LKW-Motor geklungen hat – vielleicht war es sogar einer, zumindest hat das Steuerrad auch darauf hindeutet: ein (ebenso wie in einem Lastwagen waagrecht montiertes) LKW-Lenkrad.
Zu Lande haben wir das Mekong-Delta dann auf dem Weg zum Mittagessen genauer erkundet: an Bord mehrerer kleiner Pferdekutschen (wobei sich das "klein" hier auf Pferd und Kutsche bezieht).
Nach dem Mittagessen hat uns dann (aus meiner Sicht) der Höhepunkt erwartet: eine Fahrt mit dem Ruderboot durch einen der kleinen Kanäle. Das war dann tatsächlich sehr idyllisch, zumindest wenn man den gelegentlich herumschwimmenden Müll ignoriert hat – und bis auf den Zeitpunkt, als das Handy unserer Bootsführerin laut gebimmelt hat.
(*) unter anderem mit dem bekannten Volkslied "If you’re happy and you know it"
Der Hut steht dir ausgezeichnet! 🙂
Meinst du, ich sollte mir einen mitnehmen? 😉
Unbedingt! Ich bin mir zwar nicht sicher, wie alltagstauglich er in Wien ist, aber das könntest du ja ausprobieren 😉