[Foto]

Auf den Berghängen der französischen Pyrenäen

Für meine letzten beiden (vollen) Tage in den französischen Pyrenäen war die Wettervorhersage nicht ganz so gut. Daher bin ich nicht mehr tief in die Bergtäler hinein gefahren, sondern war eher auf den Berghängen rund um meine Unterkunft wandern.

[Foto]

La Montagne Fleurie

Den Anfang hat La Montagne Fleurie gemacht, der seinem Namen („blühend“) um diese Jahreszeit natürlich nicht mehr ganz so die Ehre gemacht hat. Es wurden aber auch gute Ausblicke versprochen, also habe ich den Anstieg über scheinbar schier endlos sich dahinwindende Serpentinen in Angriff genommen. Dabei bin ich dann durchaus noch über die eine oder andere blühende Pflanze gestoßen. Mit meinem beschränkten botanischen Wissen kann ich aber leider keine Aussage über die genaue Pflanzenart machen. Sie haben aber offensichtlich bei Hummeln ihren Anklang gefunden.

[Foto]

[Foto]

Blumen auf La Montagne Fleurie

Auch die Greifvögel, von denen ich vier(*) gesehen habe, haben leider weder für ein Foto posiert, noch sich mit Angabe ihrer Tierart bei mir vorgestellt. So musste ich mich mit ihrem Anblick zufrieden geben.

Apropos Anblick: Auch die Ausblicke von oben haben gehalten, was die Wegbeschreibung im Vorfeld versprochen hatte. Sowohl die Ausblicke in Richtung Osten (zum Col du Tourmalet) als auch nach Westen (in Richtung Luz-Saint-Saveur) können sich durchaus sehen lassen.

[Foto]

[Foto]

Blick in Richtung Col du Tourmalet (links) und Luz-Saint-Saveur (rechts)

[Foto]

Abstieg von La Montagne Fleurie

Besonders gut gefallen hat mir aber der Anblick des kleinen Seitentals von Sers. Dort haben nämlich Bäume, Büsche und Sträucher in allen möglichen Grün-, Rot- und Brauntönen eine wahre Farbenpracht an den Tag gelegt (siehe Titelbild). Dieses Panorama konnte ich dann (ebenso wie den Ausblick in Richtung Gavarnie) einige Zeit lang genießen, bevor der Weg dann wieder im Wald verschwunden ist.

Danach bin ich wieder in mein Quartier nach Chèze, einer kleinen Siedlung am Berghang im Flusstal des Gave de Pau, gefahren, um dem angekündigten nachmittäglichen Regen zu entkommen. Nachdem der aber bis kurz vor 15:00 Uhr nichts von sich hat blicken lassen, bin ich kurzerhand noch von dort aus zu einer kleinen Erkundung aufgebrochen.

[Foto]

Flusstal des Gave de Pau

Erfreulicherweise wurden nämlich am Anschlagbrett im Ortszentrum, direkt gegenüber meiner Unterkunft, einige lokale Wanderungen vorgestellt. Leider wurden dabei aber die Höhenmeter unterschlagen. Ebenso wurde nicht darauf hingewiesen, dass die Errichter des Weges offensichtlich erst nach einigen Dutzend Höhenmeter auf die Existenz von Serpentinen informiert worden waren – zuerst geht der Weg nämlich praktisch direttissima nach oben. Auch danach war man offensichtlich sehr darauf erpicht, mit so wenig Serpentinen wie möglich auszukommen.

So bin ich dann doch recht schnaufend nach oben geklettert – dafür waren dann aber auch die Ausblicke aufs Flusstal zu meinen Füßen deutlich besser als ich es erwartet hätte, das muss ich auch zugeben.

[Foto]

Alter Bergwerksstollen

Am höchsten Punkt der Wanderung hat dann noch ein alter Bergwerksstollen auf mich gewartet. Mich hat aber ein von mir aufgescheuchtest Getier(**) so erschreckt, und das finstere Loch mit dem von der Decke tropfenden Wasser war so wenig einladend, dass mich keine zehn Pferde zu einer genaueren Erkundung hätten bringen können.

So habe ich den Bergwerksstollen also (wortwörtlich) links liegen gelassen, und mich etwas weiter südlich wieder an den (erneut recht steilen) Abstieg gemacht – erfreulicherweise weiterhin im Trockenen.

[Foto]

Berge rund um den Col de Tramassel

Auch heute sind die ursprünglich angekündigten Regenfälle über Nacht gleich (fast) komplett vom Wetterbericht verschwunden. Ich habe aber trotzdem an meinem Plan festgehalten und bin „nur“ auf den nahen Col de Tramassel gefahren, um von dort zum Lac de Bassias zu wandern. Ich habe mir allerdings diesmal etwas mehr Zeit gelassen, und bin daher erst kurz vor 10 Uhr losgewandert – und dadurch wohl in die Startzeit der meisten Wanderer hineingekommen: Es waren abschnittsweise bis zu sechs (!) andere Wanderer gleichzeitig auf der von mir einsehbaren Strecke des Wanderwegs zu sehen – wobei das ja trotzdem noch weit weg von „überlaufen“ ist.

[Foto]

Lac de Bassias

Ich habe mich jedenfalls nicht von den anderen Wanderern stören lassen, und einfach die tollen Ausblicke auf die umliegende Berge genossen. Dank des schon recht hoch gelegenen Startpunkts haben sich diesmal auch die Höhenmeter in Grenzen gehalten. Trotzdem war ich am Schluss ganz froh über die Mittagspause am Ufer des idyllischen Lac de Bassias, in dessen klarem Wasser sich die benachbarten Berge schön gespiegelt haben.

[Foto]

Lac d'Isaby

[Foto]

Lac d'Ourrec

Dann hieß es aber schön langsam den französischen Pyrenäen Lebewohl zu sagen – morgen geht es nach Spanien!


(*) oder zumindest zwei, und möglicherweise einen bis zu drei Mal

(**) wahrscheinlich wohl ein harmloser Vogel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert