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Feuer und (H)Eis(s)

Erst vor wenigen Tagen ist der Vulkan Llaima ausgebrochen, der sich ganz in der Nähe von Pucón (Chile), unserem aktuellen Aufenthaltsort, befindet. Das zeigt, dass ich mich gerade am pazifischen Feuergürtel befinde. Was liegt also näher, als einen der vielen chilenischen Vulkane zu besteigen?

Wir haben heute also den Vulkan Villarrica erklommen. Dabei sind wir in etwa 1450 Metern Seehöhe gestartet, und bis zum Kraterrand auf 2847 Metern Seehöhe aufgestiegen. Die ersten zweihundert Höhenmeter wollten wir eigentlich mit einem Sessellift zurücklegen (am Vulkan befindet sich nämlich auch ein Schigebiet), der jedoch wegen zu starkem Wind eingestellt war. So mussten wir die ganzen 1400 Höhenmeter also selbst bewältigen.

Bis zur Bergstation des Sesselliftes hat die Route über blanken Stein geführt, danach sind wir durch den Schnee gestapft. Erst ganz oben ist der Schnee wieder teilweise verschwunden, und man bildet sich ein (zumindest ist es mir so gegangen), dass die Steine heißer werden. Dem kann aber wohl nicht sein, weil selbst im Krater drinnen meterhohe Schneewechten zu sehen waren. Paradoxerweise war es jedoch die ganze Zeit – trotz des Schnees – nicht wirklich kalt, sondern eher T-Shirt-Wetter.

Als wir oben angekommen sind, haben wir erst einmal gerastet, bevor wir den Krater umrundet haben. Leider (oder vielmehr: gottseidank?) war kein Magma zu sehen. Unser Guide hat uns aber erzählt, dass der Krater (der doch einige Dutzend Meter tief ist) am Mittwoch (nach dem Ausbruch des Llaima) fast bis obenhin mit Magma gefüllt war. So beeindruckend das wohl ausgesehen hat, mir haben die grummelnden Geräsche, die aus dem Krater zu hören waren, und der aufsteigende, teilweise bestialisch stinkende, Rauch vollkommen genügt.

Insgesamt haben wir für den Aufstieg übrigens etwa fünf Stunden benötigt (mit vielen kleinen Pausen dazwischen, weil die Füße mit der Zeit doch recht schwer werden). Der Abstieg ist deutlich schneller gegangen – auf dem Hosenboden über den Schnee rutschend. Ich habe noch selten so viel Spaß beim "Rodeln" gehabt, bin aber (trotz Schutzkleidung) dabei auch noch nie so nass geworden.

Hiermit verabschiede ich mich aber nun endgültig für die nächsten Tage. Übermorgen geht es schon auf die Fähre, die uns in vier Tagen von Puerto Montt in den tiefen Süden nach Puerto Natales (51°34' Süd!) bringen wird.

Update


Mittlerweile ist ein umfangreicher Reisebericht online.

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