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Split abseits der Touristenhorden

Auch Split wird (selbst jetzt in der Nachsaison) von Touristen überrannt. Daher habe ich versucht, zu außergewöhnlichen Zeiten oder an außergewöhnlichen Orten unterwegs zu sein. So habe ich ein paar schöne Stunden in der Stadt verbracht.

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Otok Čiovo

Die "Begrüßung" in Split war allerdings weniger schön: Bereits während der Bootsfahrt von Trogir hat es teilweise leicht geregnet, und je näher wir Split gekommen sind, desto dunkler ist der Himmel geworden. Just als ich auf dem Weg zu meiner Jugendherberge war, ist dann so ein Wolkenbruch losgegangen, dass ich gleich zu schätzen gelernt habe, dass die Römer die Stadt mit einer Stadtmauer mit Torbögen (und nicht etwa offenen Durchbrüchen) umgeben haben. Allerdings war ich zu langsam, und habe anfangs nur unter ein paar Bäumen Schutz gesucht (im Glauben, es seien wieder nur ein paar Spritzer), sodass ich trotzdem klitschnass geworden bin.

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Diokletianpalast

Daher bin ich es am Nachmittag eher gemütlich angegangen, auch wenn es bald wieder aufgeklart hat. Als ich dann doch unterwegs war, war es schwierig, die historischen Bauten auf ein Foto zu bekommen, ohne dass sie hinter den Touristenhorden verschwunden sind.

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Statue von Grgur Ninski

Auf meiner Mission, Touristen möglichst zu vermeiden, habe ich es natürlich auch verabsäumt, den Zeh von Grgur Ninski zu reiben – genauer gesagt, den Zeh seiner überlebensgroßen Statue – was angeblich Glück bringen soll. Ich war aber von der Entschlossenheit der beiden Asiatinnen beeindruckt, die das im ärgsten Regen für ein Foto durchgezogen haben.

Schlussendlich habe ich wieder den "Trick" aus Trogir angewandt, und habe die Kathedrale samt ihrem Glockenturm am nächsten Tag gleich in der Früh besucht. Ich habe es diesmal zwar nicht geschafft, komplett allein am Turm zu stehen, konnte mich oben aber wenigstens noch bewegen (was vermutlich fünf Minuten nach meinem Abstieg nicht mehr möglich war, so viele Leute wie mir auf dem Weg hinunter entgegengekommen sind).

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Katedrala Sv Duje

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Diokletianpalast


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"Römer" im Diokletianpalast

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Blick vom Turm der Katedrala Sv Duje

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Blick vom Marijan-Park

Am Nachmittag habe ich dann den Marijan-Park besucht, der mit einer Höhe von bis zu 178 Meter über dem Meeresspiegel einen guten Blick über die Stadt bietet. Aufgrund der Anstrengung, die mit dem Aufstieg (vor allem in der Hitze) verbunden ist, sind dort auch dementsprechend weniger Touristen unterwegs.

Manche trifft man aber doch, so zum Beispiel

  • eine US-Amerikanerin auf der Mission, möglichst viele Kirchen zu besuchen, (*)
  • einen gebürtigen Niederländer, der jetzt von Polen aus für eine zypriotische Investmentbank Geld scheffelt,
  • einen gebürtigen Inder, der jetzt in den Niederlanden lebt, und der von meinem englischen Akzent furchtbar verwirrt war, weil er ihn einfach nicht zuordnen konnte, und
  • einen älteren Kroaten, der kein Wort Englisch gesprochen hat, von mir aber offensichtlich wissen wollte (wie ich nach einer Wiederholung seiner Frage mit einer Untermalung durch ausladende Gesten glaube erraten zu haben), wie weit es noch hinauf ist. Meine Antwort hat ihn allerdings offensichtlich nicht zufrieden gestellt, wobei es dann jedoch schwierig war herauszufinden, ob er

    1. mich maßregeln wollte, weil das Restaurant nicht, wie von mir behauptet, weiter oben, sondern weiter unten liegt,
    2. mir mitteilen wollte, dass ihn Zoo und Botanischer Garten (die ich als Referenz genannt habe, die in zwei Minuten erreichbar seien) überhaupt nicht interessieren, oder
    3. etwas ganz anderes gesagt hat, und ich ihn mangels Kroatischkenntnissen einfach nicht verstanden habe.

(*) Unsere Konversation ist ungefähr so verlaufen:

Excuse me, do you speak English?

Yes.

Have you been over there?

No, not yet.

Do you know if there is a church there?

Sorry, I have no idea.

And what about up there, have you been up there?

No, I have not been up there either.

Do you think there could be church up there? Because I am not climbing up all the way if there is no church up there!

2 Gedanken zu „Split abseits der Touristenhorden“

  1. Lustige Charaktere lernst du mal wieder kennen. 🙂

    Finde aber interessant (und ein wenig abschreckend), dass du trotz Nachsaison und Schlechtwetter immer noch auf Touristenmassen triffst… doch ein wenig anders als erwartet, oder?

    1. In Trogir und Split waren die Touristenmassen eigentlich zu erwarten; bei den Plitvice-Seen haben sie mich in dem Umfang doch ein wenig überrascht. Aber ich habe mir sagen lassen: Das ist noch nichts gegen die Hochsaison! o^O

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