Angesichts der Tatsache, dass ich meine geplante Wanderung nicht machen konnte, ist es vielleicht überraschend, dass ich in Coffee Bay trotzdem eine gute Zeit hat – es waren einfach zwei sehr entspannte Tage.
Es hat sich nämlich herausgestellt, dass dieser Ort viel mehr eine Surfer-Hochburg ist, als ich zuvor gedacht hätte. Daher wurde die Wandertour (wegen offensichtlich zu geringem Interesse) nur zwei Mal die Woche angeboten – und zwar leider nicht an meinen Aufenthaltstagen.
Stattdessen habe ich einen Village Walk mitgemacht, bei dem wir zwar einen nicht sehr gesprächigen Führer hatten, aber trotzdem einen kleinen Einblick ins Leben der lokalen Xhosa-Community bekommen haben. Die runden Häuser sind dabei sehr ähnlich jenen der Basotho in Lesotho, auch der rurale Lebensstil dürfte ähnlich sein – wenn auch ein klein wenig moderner. Die Gebräuche, z.B. betreffend der Initiation junger Männer (*), muten allerdings noch etwas altertümlich an.
Der nächste Tag war ein Strandtag, bei dem man auch Surfen hätte ausprobieren können, worauf ich jedoch verzichtet habe. Stattdessen war ich einfach zwei Mal im Indischen Ozean schwimmen und habe dabei erfahren müssen, wie stark die Strömungen hier sein können: Nach nur ein, zwei Minuten in den Wellen (ohne Bodenkontakt) war ich plötzlich recht weit draußen. Ich habe es dann zwar wieder aus eigener Kraft ans Ufer geschafft, aber man darf die Wellen hier wohl wirklich nicht unterschätzen.
Abgesehen davon (und einem vermutlichen Spinnenbiss bei der Suche nach einer Buschtoilette) war es aber ein recht entspannter Tag am Strand.
(*) Im Wesentlichen müssen sie nach der Beschneidung einen Monat nackt (und von Kopf bis Fuß mit weißer Lehmfarbe bemalt) im Busch überleben. Immerhin darf ihnen ihre Familie Essen bringen, wenn sie schon den Busch nicht verlassen dürfen.