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Typisch Schottisch?

Die letzten beiden Tage habe ich auf der Isle of Arran verbracht, die oft auch als „Schottland in Miniatur“ bezeichnet wird. Nun kenne ich Schottland zu wenig, um das verlässlich bestätigen zu können – aber sie ist jedenfalls eine pittoreske Insel.

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Fingal's Cauldron Seat

Am gestrigen Dienstag habe ich mit dem Auto eine Runde rund um die Südhälfte der Insel gedreht und dabei einige Stopps für kurze Wanderungen eingelegt: Die erste hat mich ins Machrie-Moor geführt, wo es einige Steinkreise und Menhire zu bewundern gibt. Die ersten davon, wie etwa der (sehr phantasievoll benannte) Fingal’s Cauldron Seat, bestehen noch aus recht niedrigen Steinen. Die Monolithen von Machrie Moor 3 und 4(*) sind dann aber mit bis zu fünf Metern Höhe wirklich imposant.

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Machrie Moor

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Westküste der Isle of Arran

Nur wenig weiter südlich liegt die King’s Cave, benannt nach dem König Robert I. von Schottland, der sich dort vor der Schlacht von Bannockburn (bei der er die Engländer vernichtend geschlagen hat) versteckt haben soll. Das ist zwar eher zweifelhaft, was aber den Wanderweg nicht wenig interessant macht: Zuerst kann man die Aussicht über die Westküste von Arran genießen, und dann kann man in den Höhlen versuchen, die vielen Felszeichnungen und -ritzungen nach „historisch“ und „zeitgenössisch“ zu klassifizieren – oder sich einfach so an den Löchern im Fels erfreuen.

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King's Cave

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Torrylin Cairn

Die weitere Fahrt hat mich dann noch am Torrylin Cairn, einem rund 5.000 Jahre alten, neolitischen Hügelgrab vorbeigeführt, bevor ich mich auf die Wanderung zu den Glenashdale Falls aufgemacht habe. Dieser zweistufigen Wasserfall ist mit rund 45 Metern Höhe durchaus recht hoch. Vermutlich dank des „typisch britischen“ Wetters, das hier vermutlich oft herrscht, führt er auch genügend Wasser, um entsprechend imposant auszusehen.

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Glenashdale Falls

Die Wanderung zum Wasserfall lässt sich dann noch mit einem Besuch bei den Giants‘ Graves, den „Gräbern der Riesen“, verbinden. Natürlich sind diese in Wahrheit auch menschengemacht: Es handelt sich ebenso um die Überreste von neolitischen Hügelgräbern. Gleichzeitig hat man von dort oben einen schönen Blick über Whiting Bay.

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Blick auf Whiting Bay

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Giants' Graves

An meinem heutigen zweiten Tag habe ich ursprünglich eine Besteigung des höchsten Gipfels der Insel in Erwägung gezogen, aber da hat das Wetter nicht mitgespielt: Es war stark bewölkt, sodass das Risiko groß war, dass ich dort oben einfach nur in den (tief liegenden) Wolken stehe.

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Südküste bei Kildonan

Stattdessen bin ich wieder in den Süden der Insel aufgebrochen und habe zwei kurze Wanderungen rund um Kildonan in Angriff genommen: Zuerst ging es gemütlich die Südküste entlang zu einem Robben-Aussichtspunkt (und ein bisschen weiter). Diese haben sich zuerst allerdings gut getarnt. Erst als ich am Rückweg einen lauten Platsch vernommen habe, habe ich gemerkt, dass die großen Felsbrocken im Wasser gar nicht so groß sind, sondern kleinere Felsbrocken mit jeweils einer darauf balancierenden Robbe.

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Eas Mòr

Etwas oberhalb des Ortes gibt es dann einen kleinen Wasserfall, Eas Mòr genannt, den ich dann auch noch besucht habe. Leider hat es da dann sogar leicht zu spritzeln begonnen. Trotzdem habe ich meinen Weg noch zum Loch Garbad fortgesetzt. Meine Hoffnung, dass der Regen bald wieder aufhört, war aber vergebens – im Gegenteil.

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Oberhalb von Eas Mòr

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Loch Garbad

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Brodick vom Fisherman's Walk

So bin ich zuerst einmal zu meinem Quartier zurückgekehrt, bevor ich von dort noch eine kleine Küstenwanderung, den sogenannten Fisherman’s Walk, unternommen habe. Auch diesmal bin ich ein wenig in den Nieselregen gekommen – aber wie zum Hohn haben sich dann nur rund eine Viertelstunde nach meiner Rückkehr zum Quartier sogar die Wolken verzogen, und die Sonne ist herausgekommen. Das schottische Wetter ist wohl wirklich sehr unberechenbar.

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Küste bei Brodick


(*) Man kann bei der Namensgebung offensichtlich nicht immer kreativ sein.

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