Gestern Abend hat (in gewissem Sinne) meine Reise auf die Lofoten begonnen. Zuerst tingle ich allerdings (mit mehreren Zwischenstopps) noch mit dem Zug hinauf in den hohen Norden. Die erste Übernachtung habe ich dabei in Hamburg eingelegt, von wo aus ich einen Tagesausflug nach Lübeck gemacht habe.
Vom Bahnhof kommend betritt man die Altstadt durch das Holstentor, das Wahrzeichen der Stadt. Das Tor war Teil der ehemaligen Stadtmauer, und ist wahrlich imposant – obwohl eigentlich nur noch das mittlere von drei Toren erhalten ist.
Gleich dahinter liegen die Salzspeicher, eine Gruppe von Lagerhäusern, die die Geschichte der Stadt verdeutlichen: Mit ihrer typischen Kontor-Form weisen sie eindeutig auf die Wichtigkeit des Handels für die Stadt hin – kein Wunder, schließlich war Lübeck einmal die Hansestadt schlechthin.
Lübeck wird aber auch als „Stadt der sieben Türme“ bezeichnet, denn die sieben Türme der fünf Kirchen der Stadt prägen das Stadtbild. Man hat fast immer zumindest eine dieser Turmspitzen im Blick (zumindest wenn der Blick nicht zu sehr durch die manchmal recht eng stehenden Gebäude eingeschränkt wird). Am besten sieht man (sechs der) sieben Türme natürlich von hoch oben: von der Aussichtsplattform im Turm der St. Petri Kirche.
Wie viel von den Kirchen aber noch tatsächlich „original“ ist, sei einmal dahingestellt: Lübeck wurde nämlich 1942 von einem Bombenangriff der Briten ziemlich verwüstet. Noch heute erinnert daran ein Gedenkkapelle in der Marienkirche, wo die aus dem Turm herabgestürzten, zerstörten Glocken weiterhin am Boden liegen.
Auch die weltlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt sind nicht zu verachten: Da ist zum Beispiel das Rathaus am Marktplatz, das mit vielen unterschiedlichen Baustilen besticht (weil es nämlich immer wieder erweitert wurde), oder die vielen historischen Backsteingebäude (wie etwa jenes der Schiffergesellschaft). So manches Haus ist sogar regelrecht kurios, wie etwa der Halbturm: Hier wurde im 17. Jahrhundert einfach ein Fachwerkhaus in die Reste eines halben Wehrturms der Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert integriert.