Nach langer Anreise bin ich gestern endlich auf den Lofoten angekommen. Heute habe ich dann die ersten Erkundungen vorgenommen: ein Spaziergang durch das Fischerdorf Kabelvåg, und eine Wanderung auf dessen „Hausberg“ Tjeldbergtinden.
Die gestrigen Anreise hat sich zuvor noch ein bisschen gezogen: Nach einer Stunde Busfahrt zum Flughafen und eineinhalb Stunden (!) Wartezeit in der Schlange am Schalter der Autovermietung konnte ich endlich mein Mietauto in Empfang nehmen. So bin ich erst kurz vor Mittag losgefahren, und hatte (neben Organisatorischem wie Einkaufen) noch rund drei Stunden Autofahrt vor mir. Immerhin war aber die Landschaft sehr pittoresk, und ich habe mir gelegentlich auch mal einen kurzen Foto-Stopp gegönnt.
Heute war dann, wie schon erwähnt, die Erkundung von Kabelvåg (wo ich übernachtet habe) an der Reihe. Begonnen habe ich (aufgrund der Nähe) mit der Vågan-Kirche, die aufgrund ihrer Größe auch „Lofoten-Kathedrale“ genannt wird. Sie fasst 1.200 Gläubige (weil sie nämlich in der Kabeljau-Saison Platz für alle Fischer bieten musste), und ist das größte Gebäude aus Holz in ganz Nord-Norwegen. Wohl aufgrund der Fischerei-Geschichte der Insel hängt übrigens in der (ansonsten eher spärlich dekorierten) Kirche ein Modell eines Segelschiffs im Seitenschiff neben der Kanzel.
Mein anschließender Spaziergang durch den Ort hat mich dann zum Lofoten-Museum geführt, wobei ich etwas überraschend über den „Hintereingang“ hineingestolpert bin: Die Ausstellungsstücke sind nämlich (unter anderem) einige alte Fischerhütten, und ein kleiner Trampelpfad (den ich halt zufälligerweise erwischt habe) führt geradewegs in deren Mitte, am eigentliche Museumseingang vorbei. Da ich aber ohnehin mit dem Gedanken eines Besuchs gespielt habe, war das damit entschieden. So wurde mir dann klar vor Augen geführt, dass ich froh sein kann, kein Fischer auf den Lofoten im 19. oder frühen 20. Jahrhundert gewesen zu sein: Die Fischerhütten waren schon sehr beengt, und die Fischerboote beängstigend klein.
Am Nachmittag ist dann die schon angesprochene Wanderung auf den „Hausberg“ von Kabelvåg, den Tjeldbergtinden auf dem Programm gestanden. Ich habe trotz der schon den ganzen Tag recht dichten Wolkendecke mein Glück versucht – und wurde durchaus belohnt: Zwar ist die Aussicht von da oben bei blauem Himmel vielleicht noch beeindruckender, doch auch schon so können sich die Blicke von oben auf Kabelvåg und das benachbarte Svolvær, die größte Stadt der Inselgruppe, sehen lassen.