Eigentlich hatte ich ja Cannes gar nicht auf meinem Reiseplan. Da ich aber zwischen Aus- und Einchecken mindestens sechs Stunden zu überbrücken, aber nur rund drei Stunden Zugfahrt hatte, habe ich kurzerhand meine Zugfahrt unterbrochen und rund viereinhalb Stunden im mondänen Cannes verbracht.
Für den Spaziergang vom Bahnhof ins Stadtzentrum habe ich mir eine spezielle Route ausgesucht: An mehreren Stellen der Stadt gibt es nämlich Wandgemälde mit Motiven aus der Filmwelt – die Film-Affinität der Stadt lässt grüßen!
Danach ist es nach Le Suquet, also ins historische Viertel der Stadt, gegangen. Dort erhebt sich auch ein kleiner Hügel, von dem man einen guten Blick hinunter auf La Croisette, die große Strandpromenade entlang der Bucht von Cannes, hat. Auch die historische Stadtkirche, die Église Notre-Dame d’Espérance de Cannes, befindet sich dort.
Dann war schlussendlich die Zeit reif für die Welt von Glitz und Glamour: Mein Spaziergang hat mich am Festspiel- und Kongresshaus der Stadt (wo unter anderem die Filmfestspiele stattfinden) vorbei auf die große Strandpromenade geführt, wo sich ein teures Hotel ans nächste reiht. Bei den Strandclubs davor, die ähnlich mondän wirken, übersteigt der Preis für eine Strandliege mitunter die Kosten meiner typischen Unterkunft pro Tag. (*) Das ist eine Liga, in der ich nicht mitspiele(n will).
Gottseidank gibt es aber am Ende der Promande auch den öffentlichen Strand Zamenhof. Nachdem der (ebenso wie der Leuchtturm auf dem Cap d’Antibes) letztes Wochenende offensichtlich in Winterpause gegangen ist, war ich auch nicht mehr gezwungen, dort eine (günstigere) Strandliege zu mieten, sondern konnte gratis in die Fluten hüpfen – so lasse ich mir Cannes gefallen!
(*) Okay, vielleicht nicht hier an der Côte d’Azur.