Eine weitere Station unserer Reise (und gleichzeitig die Touristenattraktion im Norden Islands) war der Mývatn ("Mückensee"). Die Anziehungskraft dieser Region liegt aber nicht im See an sich (zum Baden ist es ja doch etwas kalt), sondern vielmehr in den umfangreichen vulkanischen Aktivitäten rund um den See.
Leider hat uns während dieses eineinhalbtätigen Aufenthalts unser Wetterglück der letzten Woche verlassen, und es war recht regnerisch. Trotzdem haben wir es geschafft, uns vier vulkanisch aktive Gebiete anzusehen.
Der erste Ausflug hat uns zu den Solfataren von Hverarönd, den "Kochtöpfen des Teufels", geführt. Dort raucht es aus Felsspalten, es blubbert der Schlamm im Boden, und es stinkt nach faulen Eiern – ganz wie in Rotorua (Neuseeland). Allerdings haben meine Reisekollegen meinen auch hier erneut gewonnenen Eindruck, dass die stinkenden Schwefeldämpfe manchmal auch durchaus Gusto auf Eierspeis machen, nicht ganz nachvollziehen können.
Als nächstes sind wir zum Lavafeld der Krafla gefahren. Dort hat sich während der sogenannten "Krafla-Feuer" von 1975 bis 1984 Lava aus Spalten ergossen. Dementsprechend karg ist die Region – aber zumindest das Moos erobert schön langsam wieder seinen Lebensraum zurück.
Am nächsten Tag haben wir dann einen kurzen Abstecher zu den Pseudokratern von Skútustaðir unternommen, die (wie der Name schon sagt) keine eigentlichen Krater darstellen, aber wie solche aussehen. Sie sind vielmehr dadurch entstanden, dass Lava in den See geflossen ist, und sich Wasserdampf explosionsartig einen Weg nach oben gebahnt hat.
Abschließend sind wir durch das Lavafeld von Dimmuborgir spaziert, dass durch seine bizarren Formen besticht, und haben den Tuffring Hverfjall bestiegen, von dem aus man einen großartigen Blick über die Umgebung hat.
Aufgrund der eher widrigen Wetterumstände haben wir am späten Nachmittag unseres zweiten Tages auf weitere Ausflüge verzichtet – auch wenn sich just gegen Abend für ein paar Stunden ein weitgehend trockenes Sonnenfenster aufgetan hat. So haben wir nur noch die lokale Spezialität Hverabrauð, in der heißen Vulkanerde gebackenes Roggenbrot, verkostet, und uns einen gemütlichen Abend gemacht.