Schön langsam müssen wir uns wieder auf den Weg zurück nach Reykjavík machen. Wir haben uns aber nicht für die direkte Route über die Ringstraße, sondern für die Kjölur-Strecke durchs Landesinnere entschieden.
Diese Straße ist zwar nur eine Schotterpiste, bietet aber dafür einen guten Einblick in das karge zentrale Hochland der Insel. Über weite Strecken sieht man fast nur Steine und Moos – keine Sträucher, keine Bäume und auch praktisch keine Zeichen von Zivilisation.
Was es aber sehr wohl gibt, sind Schlaglöcher und Schlammpfützen, die anscheinend das Kind im Manne wecken können (zumindest wenn ich mir den heutigen Fahrer aus unserer Runde so anschaue). Dabei muss der Schlamm natürlich nur so spritzen, sodass man dem Auto danach wenigstens auch ansieht, was es alles durchgemacht hat.
Ungefähr auf halbem Weg durchs Hochland gibt es zwei lohnend Stopps entlang der Kjölur-Route. Der erste (von Norden kommend) ist das Geothermalgebiet von Hveravellir. Die Attraktionen dieses Geothermalgebiets sind unter anderm die farbenfrohen heißen Pools, aber auch der Öskurhóll ("Donnerkegel"). Dieser knapp einen Meter hohe Sinterkegel spuckt unter lautem Getöse laufend warmen Dampf aus.
Eigentlich wollten wir nach der Erkundung der (sehr) heißen Quellen dieser Gegend auch in einem (nicht ganz so heißen) natürlichen Pool baden gehen, aber der extrem starke Wind hat das vier von uns fünfen bereits während des Spaziergangs verleidet. So haben wir uns recht schnell wieder ins windgeschützte Innere des Autos geflüchtet.
Danach sind wir zum zweiten Stopp, der gleichzeitig auch unser Übernachtungsort war, weitergefahren: dem Gebirgszug Kerlingarfjöll. Bereits die Fahrt in diese Bergregion hinein war mit tollen Ausblicken auf Berge, reißende Flüsse und Wasserfälle gespickt.
Darüber hinaus hat die Gegend auch zahlreiche schöne Wandermöglichkeiten zu bieten, zum Beispiel ins Hveradalir, einem – wie könnte es anders sein? – Geothermalgebiet. Dieses Gebiet besticht vor allem durch seine wohl einmalige Lage inmitten von bunten Rhyolithbergen.