Heute haben wir eine Wanderung durch die Longji-Reisterrassen unternommen. Ich habe mir dabei im Vorfeld (vielleicht etwas naiv) einen gemütlichen Spaziergang entlang der Felder, vielleicht mit leichtem Auf und Ab, vorgestellt. Stattdessen haben wieder einmal Stufen en masse auf uns gewartet.
Begonnen haben wir mit dem Aufstieg zur Aussichtsplattform "Neun Drachen und Fünf Tiger". Man braucht allerdings viel Phantasie, um diese Drachen und Tiger auch zu sehen, denn die "Drachen" sind einfach die länglichen Reisterrassen, und die "Tiger" die etwas kürzeren.
Unsere weitere Wanderung hat uns dann nicht nur die Reisterrassen entlang, sondern oft auch die Terrassen hinauf und hinunter geführt. Bei einem Ort, den wir durchquert haben, hat man gesehen, dass sie diese Gegend auch schon für einen zunehmenden Touristenstrom vorbereiten: Große Baumaschinen haben anscheinend den halben Hügel (mitsamt Reisterrassen) weggerissen, um eine breite Straße zu verlegen. Am Ziel unserer Wanderung hat dann auch eine Seilbahn auf einen Aussichtspunkt hinauf geführt. Viel wird über kurz oder lang von der traditionellen Lebensweise der lokalen Bauern also wohl nicht übrig bleiben.
Wir haben auf die Seilbahn verzichtet, schließlich haben wir auf unserer Wanderung schon einige malerische Terrassen zu Gesicht bekommen. Bevor wir wieder ins Hotel zurückgekehrt sind, haben wir noch ein paar weitere Stufen auf uns genommen, um zum Aussichtspunkt "Sieben Sterne begleiten den Mond" zu gelangen. Der "Mond" ist dabei eine nahezu kreisrunde Reisterrasse, und die sieben "Sterne" die umgebenden anderen Terrassen – auch hier ist also wieder einiges an Phantasie nötig.
Schließlich sind wir wieder recht erschöpft ins Hotel zurückgekehrt. Laut der Fitness-App einer Mitreisenden haben wir bei unserer Wanderung das Äquivalent von 183 Stockwerken erklommen – dementsprechend haben sich meine müden Beine am Abend dann auch angefühlt.