Die mittleren beiden Tage meiner Galapagos-Kreuzfahrt waren etwas ruhiger – fast etwas zu ruhig für meinen Geschmack. Trotzdem haben wir einige interessante Ausflüge gemacht.
Der erste hat uns in die Mangrovenwälder von Caleta Tortuga Negra geführt. Dort sollte es von Meeresschildkröten nur so wimmeln. Leider haben sie sich aber recht gut versteckt, sodass wir zuerst nur eine Gruppe von Goldrochen majestätisch durchs Wasser gleiten sehen konnten. Erst auf der Rückfahrt sind uns doch noch drei Schildkröten über den Weg geschwommen – man darf halt nicht vergessen, dass das hier kein Zoo ist, sondern freie Natur (was angesichts der sonst üblichen Dichte an Tieren mitunter in Vergessenheit geraten kann).
Die nachmittägliche Wanderung bei Cerro Negro hat mir dann besonders gut gefallen. Dort ist nämlich ein Schutzgebiet für Landleguane – und die sind (im Gegensatz zu ihren marinen Verwandten) sehr farbenfroh (und größer noch dazu). Darüber hinaus war auch die Landschaft selbst sehr außergewöhnlich: Wie schnell doch die Vegetation von blankem schwarzen Lavagestein zu dichtem Bewuchs mit Palo-Santo-Bäumen (die hier sogar noch Blätter tragen) und Opuntia-Kakteen wechseln kann.
Darüber hinaus konnten wir gestern auch abseits der Ausflüge einige Tiere beobachten: Schon auf der Fahrt nach Santa Cruz am Tag zuvor wurden wir für einige Zeit von einer großen Gruppe Delfine begleitet. Auch Fregattvögel sind mit uns mitgeflogen bzw. haben sich per Anhalter mitnehmen lassen. In der Früh, als wir schon vor Santa Cruz auf Anker waren, haben schließlich (wie übrigens schon am Vortag) Haie das Boot umkreist – sie haben gelernt, dass Touristen manchmal (verbotenerweise) etwas Essbares über Bord werden.
Der heutige Tag war schließlich den Galapagos-Schildkröten gewidmet: Zuerst in Gefangenschaft in der Charles-Darwin-Forschungsstation (inklusive dem ausgestopften Lonesome George), dann in freier Wildbahn im Hochland von Santa Cruz. In letzterem haben wir auch einen Lavatunnel erkundet (der übrig bleibt, wenn die Lava außen schneller abkühlt und danach innen noch abfließt), sowie einen Schildkrötenpanzer "anprobiert".
Am amüsantesten waren heute aber (trotz der Schildkrötenpanzer-Modenschau) fast die Reaktionen der neu angekommenen Passagiere in den ersten Stunden: Oh, ein Pelikan!
Klick, klick, klick! – Oh, ein Seelöwe!
Klick, klick, klick, klick!