Auch heute musste ich meinen Tag um den Regen herum planen: Laut Wettervorhersage sollte es zwischen 10:00 und 15:00 Uhr in Nature’s Valley trocken sein – also war ich genau zu dieser Zeit vor Ort um diesen recht verschlafenen Ort mit seinem pittoresken Strand zu erkunden.
Zuerst musste ich aber noch eine knappe Stunde die letzten Regenschauer abwarten – da hat wohl jemand nicht den Wetterbericht gelesen! Danach konnte ich mich aber auf den Weg zum Salt River Mouth machen. Auf dem Hinweg kommt man dabei auch bei einem Aussichtspunkt vorbei, von dem aus man einen tollen Blick auf den Strand von Nature’s Valley hat.
Doch auch das Salt River Mouth selbst ist recht pittoresk. Allein von dort wegzukommen ist nicht so einfach: Am Ende des Strandes sind die Felsen zunehmend schroffer geworden, und vor einem (allerdings nicht abgesperrten) Wanderweg über die Klippen nach oben ist ein Hinweisschild gehangen, dass der Weg über die Blue Rocks/den Strand von Nature’s Valley
wegen Steinschlag sehr gefährlich und daher nicht zugänglich sei. Nachdem mir nicht ganz klar war, welchen Weg sie jetzt meinen, und ein paar junge Männer offensichtlich eher langsam und mühsam über die spitzen Felsen gekraxelt sind, habe ich sicherheitshalber den Rückzug angetreten und bin denselben Weg wieder zurück gegangen.
Trotzdem war ich deutlich schneller als die angegebene Wegzeit (*), weshalb ich noch den Kalanderkloof-Trail gemacht habe. Kurz nach dem Start habe ich ein britisches Pärchen auf dem Rückweg getroffen, die mir zur Wahl meiner Schuhe gratuliert haben, weil nämlich die Strecke teilweise in einem Bach verlaufen würde, aber die Mühen wert sei. Daraufhin habe ich mich noch ein wenig mehr beeilt, weil der bevorstehende Regen dann noch unangenehmer sein könnte. In der ersten Hälfte der Klamm ist der Weg allerdings zwar entlang oder gar in einem Flussbett verlaufen, jedoch in einem komplett trockenen. Ich habe mich schon gefragt, ob ein Bach so bald nach einem Niederschlag wieder verschwinden kann, als der Bach dann plötzlich doch aufgetaucht (oder vielleicht sollte ich besser sagen: versickert) ist.
Alsbald war es dann ein stattliches Bächlein, was jedoch an der Wegführung (teilweise im Flussbett) nichts geändert hat. Meine langen Beine waren da aber sicher ein Vorteil, und auch meine neuen Wanderschuhe haben ihre erste Dichtheitsprobe bestanden. So bin ich gut am Ende (des zugänglichen Teils) der Klamm angekommen, wo der steile Aufstieg zu einem Aussichtspunkt begonnen hat. Die Aussicht von dort oben war dann auch wieder großartig; viel Zeit habe ich mir aber wegen den umherziehenden Wolken nicht mehr gegönnt. So war ich pünktlich um 15:00 Uhr wieder beim Auto – nur der Regen hatte noch rund eineinhalb Stunden Verspätung.
(*) was möglicherweise daran liegen kann, dass sie dabei auch den (je Richtung) rund zwei Kilometer langen Weg vom/zum Camping-Platz berücksichtigt haben – auch das war nicht ganz klar formuliert