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Wandern über Los Gigantes

Wenn ich schon zum Arbeiten in Los Gigantes bin, dann wollte ich in meiner Freizeit natürlich auch ein wenig Wandern gehen. Das ist hier aber gar nicht so einfach, denn viele Wanderwege sind wegen Steinschlaggefahr gesperrt – vielleicht gar nicht so überraschend, wenn man sich die steilen Klippen von Los Gigantes vor Augen hält. Eine kleine Wanderung habe ich aber doch noch gefunden.

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Iglesia de Santa Ana

Zwar ist auch die kürzer ausgefallen als (noch daheim) geplant: Ich wollte von Tamaimo, wo ich ja schon auf der Anreise einen kurzen Stopp eingelegt habe, nach Los Gigantes absteigen, und dabei noch (auf einem Rundwanderweg, der von dem Abstiegsweg wegführt) einen Abstecher zu einem Bergkamm oberhalb von Tamaimo machen. Leider war (wie ich noch im Vorfeld in Erfahrung bringen konnte) der Aufstiegsweg direkt von Tamaimo gesperrt, sodass ich zuerst mit dem Abstieg in Richtung Los Gigantes beginnen musste.

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Montaña de Guama

Dabei ist man in einem kleinen Barranco unterwegs – teilweise direkt im (ausgetrockneten) Flussbett, sodass ich mich gefragt habe, was man wohl macht, wenn der Fluss einmal doch Wasser führt. Das Wasser war jedoch kein Problem, aber der Wind: Der hat so kräftig (und vor allem mit so starken Böen) durch den Canyon gepfiffen, dass ich mich gefragt habe, ob eine Wanderung am Bergkamm wirklich so eine gute Idee ist (abgesehen davon, dass ich ja nur denselben Weg wieder zurückwandern konnte). Nachdem allerdings der (untere, nicht gesperrte) Aufstiegsweg zum Pass Degollada de Tejera nicht allzu exponiert ausgeschaut hat, habe ich mich entschlossen, zumindest diesen zu versuchen.

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Blick von der Degollada de Tejera nach La Gomera

Der war auch problemlos bewältigbar, aber oben hat dann (wie erwartet) der Wind ordentlich gepfiffen. Da habe ich mich gegen eine weitere Erkundung des Bergkamms entschieden, und einfach nur kurz (im Windschatten eines Felsens) die schöne (wenn auch etwas diesige) Aussicht nach La Gomera genossen. Etwas unterhalb vom Bergkamm habe ich dann noch einen Pfad erkundet, der (vermeintlich) in fünf Minuten zu einem schönen Aussichtspunkt führen sollte, aber nach gut zehn Minuten Kraxelei habe ich dieses Unterfangen auch aufgegeben. (*)

So ist also „nur“ der Abstieg nach Los Gigantes übrig geblieben, der aber (zumindest im oberen Teil des Weges) schöne Blicke auf Tamaimo und die umliegenden Berge erlaubt. Noch pittoresker wäre es wohl gewesen, wenn nicht überall (die Ruinen von) mit Plastikplanen bedeckte Gewächshäuser herumgestanden wären.

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Abstieg zur Küste

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Bananenplantage

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Acantilados de Los Gigantes

Ein bisschen oberhalb von Los Gigantes wandert man dann schließlich zwischen riesigen Bananen-Plantagen (teilweise mit, teileweise ohne Plastikabdeckung) hindurch, was nicht ganz so spannend ist. Erst als man dann die obersten Häuser der Ortschaft erreicht, öffnet sich der Blick auf die Klippen von Los Gigantes, was ein durchaus schöner Abschluss zu dieser kurzen Wanderung war.


(*) Erst später habe ich festgestellt, dass ich die Wegbeschreibung in meinem Wanderführer falsch gelesen hatte, und der Stichweg zum Aussichtspunkt eigentlich woanders abzweigt.

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