Zwar gibt es auch in Wien noch einiges zu tun, damit man von einer wirklich Radler-freundlichen Stadt sprechen kann, aber manche Schritte in diese Richtung hat es bereits gegeben. Einer davon war die Einführung der Citybikes vor etwas mehr als sechs Jahren.
Dieses System erlaubt es, an einer der rund 60 Entlehnstationen, die quer über der Stadt verteilt sind, ein Rad auszuborgen, und dann an einer anderen Station wieder zu retournieren. Dafür bedarf es nur einer einmaligen Registrierung (die einen schlanken Euro kostet), und schon kann mit (mit eigener Bankomat- oder Kreditkarte) immer wieder ein Rad ausborgen – und das für die erste Stunde sogar gratis. Für kurze Strecken innerhalb der Stadt (d.h. im Bereich der Citybike-Stationen) ist das also ein geniales System zur Förderung des Fahrrads als Transportmittel.
Natürlich darf man sich keine topmodischen und bestausgestatteten Fahrräder erwarten. Nachdem sie aber sehr robust sind, sind die meisten Räder trotz oftmaliger (und vielleicht auch nicht immer ganz liebevoller) Verwendung in recht gutem Zustand. Die neueste Generation der Citybike ist sogar mit einer Gangschaltung ausgestattet, sodass man sich nicht einmal zu Tode strampeln muss, wenn man einmal ein bisschen schneller unterwegs sein will.
Ich habe das Glück, dass sich sowohl mein Arbeitsplatz als auch meine Wohnung in unmittelbarer Nähe einer Entlehnstation befinden. So kann ich jeden Tag nach der Arbeit ein wenig Bewegung machen, und nach Hause radeln – und das fast durchgehend auf Radwegen, meist baulich getrennt von der Straße. So "ganz nebenbei" kann ich auf meinem Heimweg auch noch die wunderschönen Bauten der Wiener Ringstraße genießen, denn mein Heimweg führt genau daran vorbei.
Dank des Entlehnsystems kann ich außerdem in der Früh, wenn es (gerade jetzt im Herbst) noch etwas kühler ist, trotzdem mit der U-Bahn fahren. Außerdem muss ich mir keine Sorgen um Fahrraddiebstahl machen, denn direkt unter dem Hintern wird mir wohl niemand mein Rad wegnehmen. Alles in allem: ein geniales System!