Nachdem ich (gottseidank) wieder fast vollständig genesen bin, konnte ich heute wie geplant einen Ausflug auf die Kurische Nehrung unternehmen – und was hätte ich verpasst wenn ich darauf verzichtet hätte! Die schmale, sandige Landzunge hat über 50 Meter hohe Dünen zu bieten und ist gleichzeitig andernorts dicht bewaldet. Diese Mischung macht sie wahrlich außergewöhnlich.
Das nördlichste Drittel des litauischen Teils der Nehrung (der südliche Teil gehört zur russischen Exklave Kaliningrad; Anm.) habe ich noch per Bus zurückgelegt, weil ich nicht schon ab Klaipėda (wo ich übernachtet habe) die vollen 50 Kilometer (in nur eine Richtung) per Fahrrad bewältigen wollte – man muss es ja nicht gleich übertreiben.
In Juodkrantė, dem ersten größeren Ort auf der Nehrung, habe ich mir dann ein Fahrrad ausgeborgt, und gleich ein wenig die Umgebung erkundet. Dabei hat mich schon fasziniert, dass man durch den Wald radelt, und dabei gleichzeitig auf den Schilfgürtel am Ufer des Haffs blicken kann. Auch der Ort selbst mit seinen bunten Holzhäusern wirkt sehr idyllisch.
Anschließend habe ich die (überraschend hügelige) Nehrung auf die andere Seite hin überquert, und bin die Ostsee entland gen Süden geradelt. Die Fahrt geht dabei durch das Negelsches Naturreservat, das nach dem Ort ehemaligem Dorf Negeln (litauisch: Nagliai) benannt ist. Dieses Dorf wurde nämlich mehrmals von den Dünen verschüttet und andernorts wieder aufgebaut. Erst nach dem vierten Mal haben die Bewohner aufgegeben, und sind woanders hingezogen. Heute kann man eine der Dünen auf einem Pfad hinaufsteigen, und hat von oben einen tollen Blick über die Nehrung.
Die Fahrt ist dann weitergegangen durch den Wald, vorbei an Schilfgürteln, Sumpfgebieten und entzückenden Holzhäuschen bis nach Nida, dem südlichsten (und größten) Ort im litauischen Teil der Kurischen Nehrung.
Bei Nida gibt es dann nochmals eine Düne zu erklimmen: Die über 50 Meter hohe Parniddener Düne, auf der eine riesige Sonnenuhr (mit einem Durchmesser von gut zehn Metern) errichtet wurde. Damit jeder diese Uhr besichtigen (und wohl auch den guten Ausblick von oben genießen) kann, wurde sogar – ich habe meinen Augen fast nicht getraut – eine Zufahrtsstraße samt Parkplatz angelegt! Andererseits besteht die gesamte Landzunge im Wesentlichen aus Sand, und es ist daher, sozusagen, hier alles auf Sand gebaut.
In Nida habe ich mein Fahrrad wieder retourniert und bin (nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort) wieder mit dem Bus (und Fähre) zurück nach Klaipėda gefahren.
Have to admit, so far this is the first place on your trip where I can say that without a doubt, I would like to go there sometime as well. Looks great and seems like it is the first big highlight for you as well 🙂
Enjoy and take care!