Bereits zwei Mal war ich nun (für jeweils zwei Monate) in Neuseeland unterwegs. Die Höhepunkte meiner beiden Aufenthalte möchte ich nun hier zusammenfassen, gemäß dem Motto: Was darf man in Neuseeland keinesfalls verpassen?
Nordinsel
Auch wenn ich persönlich (bei meinem Besuch Anfang November 2008, also im Frühjahr) nicht ganz so begeistert war, möchte ich die Bay of Islands trotzdem in dieser Liste aufnehmen, da mir von vielen Seiten begeistert davon berichtet wurde. Ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass diese Region bei besserem Wetter im Hochsommer wirklich traumhaft ist. Im dort gelegenen Waitangi kann man außerdem ein wenig die Maori-Kultur kennenlernen, am besten bei einer abendlichen Show.
Keinesfalls sollte man die Coromandel-Halbinsel und/oder Great Barrier Island verpassen. Beide Regionen punkten mit ihren bewaldeten Hügeln und wunderschönen Stränden fernab der typischen Touristenpfade. Zumindest für erstere Region ist jedoch ein eigener fahrbarer Untersatz vonnöten.
Abenteuerlustigen Reisenden sei ein Caving-Trip in Waitomo ans Herz gelegt. Wenn es die Geldbörse hergibt, kann ich die siebenstündige "Lost World Epic nur wärmstens empfehlen. Für mich war diese Tour ein wahrlich unvergessliches Erlebnis.
Auch Rotorua sollte bei keinem Neuseeland-Urlaub fehlen. Zum einen kann man dort einer der vulkanischen Parks einen Besuch abstatten (zum Beispiel dem – mit gutem Grund – bekanntesten und meist-besuchtesten Wai-O-Tapu, oder auch dem Waimangu Valley). Zum anderen kann man auf einem Hangi die Kultur (und die Küche) der Maori ein wenig kennenlernen (sofern man das nicht bereits in Waitangi getan hat).
Die Tongariro Crossing ist schließlich die wohl beste Tageswanderung auf der Nordinsel. Sie ist technisch nicht wirklich schwierig, allerdings mit einer Distanz von rund 19 Kilometern und sechs bis acht Stunden Dauer offensichtlich länger, als der Durchschnittstourist gewohnt ist.
Südinsel
Weniger herausfordernd ist eine Wanderung im Abel-Tasman-Nationalpark, den man auch per Kanu oder gar im Rahmen einer kleinen Tageskreuzfahrt erkunden kann. Wie auch immer man unterwegs ist, zumindest einen Tag lang sollte man die fast schon karibisch anmutenden Strände dieses Parks erkunden.
Wenn man einen Eindruck davon bekommen will, was Wandern in Neuseeland wirklich heißt, sollte man sich den Inland Pack Track von dessen Nordende bis zum zum Ballroom Overhang nicht entgehen lassen: Diese Route erfordert Flussüberquerungen ohne Brücken, und schließlich ist man gar mitten im Flusstal unterwegs.
Eine Gletscherwanderung am Franz-Josef- oder Fox-Gletscher sollte für einigermaßen fitte Reisende ebenso zum Pflichtprogramm gehören. Alternativ kann man die Gletscher auch per Helikopter oder Flugzeug erkunden. Mit manchen Anbietern ist meines Wissens auch eine Landung am Gletscher möglich, sodass man auch ohne große körperliche Anstrengung in den Genuss des Gletscher-Erlebnisses kommen kann.
Mein Lieblingsort in Neuseeland war Wanaka, wobei der Ort diesmal (im Hochsommer) leider sehr überlaufen war. Mit einem eigenen fahrbahren Untersatz kann man jedoch diese wunderschöne Gegend auch von der nahen, vergleichsweise menschenleeren Siedlung am Lake Hawea aus genießen.
Für Adrenalin-Junkies ist wiederum ein Besuch in Queenstown klarerweise Pflicht.
Ein Besuch im Milford Sound darf bei keinem Neuseeland-Urlaub fehlen. Ich kann übrigens einen Besuch per Flugzeug von Wanaka aus sehr empfehlen: Die Flugroute führt von dort aus über den atemberaubenden Mount-Aspiring-Nationalpark. Von Queenstown aus werden Bus-Flug-Kombos angeboten, allerdings soll dort die Flugroute nicht ganz so spektakulär sein. Selbstfahrer sollten sich genügend Zeit für Stopps entlang der Route nehmen; vor allem den zweieinhalbstündigen Abstecher von The Divide zum Key Summit sollte man sich nicht entgehen lassen.
Hat man ein Auto oder ein Wohnmobil zur Verfügung, sollte man die Catlins nicht verpassen. Diese Region punktet mit großer Vielfalt (von toller Küstenlandschaft bis zu waldigen Hügeln mit unzähligen Wasserfällen) und dem Reichtum an Wildtieren. Busreisende können alternativ Seebären, Pinguine und sogar Albatrosse auch auf einer geführten Tour auf der Otago-Halbinsel zu Gesicht bekommen.
Das Mount Cook Valley ist selbst dann einen Besuch wert, wenn man nicht die Berge erklimmen möchte. Selbst auf kurzen Wanderungen kann man Gletscherseen und Eisberge entdecken, und vielleicht sogar einen Blick auf den höchsten Gipfel Neuseelands erhaschen.
Etwas weiter nördlich findet sich im Arthur's-Pass-Nationalpark mit dem Avalanche Peak die wohl beste Tageswanderung der Südinsel.
Vor den Toren von Christchurch (das nach dem Erdbeben vom 22. Februar 2011 zumindest derzeit keinen Besuch wert ist) findet sich schließlich die Banks Peninsula, die (zumindest im Frühsommer, vor etwaigen Dürreperioden) sehr idyllische, grüne Hügel rund um einen natürlichen Hafen mit zahlreichen pittoresken Siedlungen zu bieten hat.
Fazit
Ich habe in obiger Aufstellung bewusst auf mehrtägige Wanderungen verzichtet, damit die erwähnten Ziele möglichst für alle Reisenden interessant und machbar sind. In einem rund vierwöchigen Urlaub sind diese Destinationen mitunter schon machbar – ein eigenes Auto oder Wohnmobil und die Bereitschaft zu einem extrem dichten Programm vorausgesetzt. Entspannter sind sicherlich fünf bis sechs Wochen, sodass man sich auch einmal einen Ruhetag (und sei es nur wegen Schlechtwetter) gönnen kann.
Ist man entsprechend wanderaffin und entsprechend lange im Lande, kann ich eine (oder mehrere) mehrtägige Wanderung(en) jedoch nur sehr empfehlen. Für mich waren diese, wie bereits erwähnt, ja die absoluten Highlights meines diesjährigen Aufenthalts.