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Wien liegt am Balkan!

Es heißt ja, in Wien beginne der Balkan. Ich gehe noch einen Schritt weiter und behaupte: Wien liegt am Balkan – es nennt sich halt nur Zagreb.

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Hrvatska Narodno Kazalište

Der k.u.k.-Einfluss auf die hiesige Architektur ist jedenfalls nicht zu übersehen, und so fühlt man sich gleich ein wenig wie daheim. Andererseits heißt das aber auch, dass die Stadt für mich über das Prädikat "ganz nett" nicht hinauskommt, denn es gibt einfach zu wenig Außergewöhnliches (inbesondere für einen Wiener).

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Katedrala

Trotzdem habe ich meinen kleinen Stadtspaziergang heute genossen. Dieser hat mich unter anderem am hießigen "Stephansdom", der hier jedoch ganz simpel "Kathedrale" heißt und zwei fertige, gleich hohe Türme besitzt, vorbeigeführt. Ebenso gibt es hier eine Kirche, deren farbige Dachschindeln zwei Wappen bilden (in diesem Fall des Königreichs von Kroatien, Dalmatien und Slawonien sowie von Zagreb), nur ist das hier nicht die erwähnte Kathedrale, sondern die Sankt-Markus-Kirche.

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Mauern des Palast des Erzbischofs

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Gornji Grad

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Crkva Svetog Marka

Gleich gegenüber dieser Kirche befindet sich das kroatische Parlament, wie man auch an den Massen an Polizisten, Polizeifahrzeugen aller Art (inklusive Mannschaftstransporter mit Gittern vor der Windschutzscheibe gegen Steine-werfende Randalierer), schwarzen Limousinen und Schwarzen-Anzug-Trägern mit Mikrophon im Ohr unschwer erkennen kann. Ob diese ganze Menagerie potentielle Terroristen abschrecken soll, weiß ich nicht – bei Touristen hat die Einschüchterung jedenfalls anscheinend gewirkt: Kaum jemand hat dort lange verharrt. So bin ich mir bei meiner Runde um die Kirche ja fast schon rebellisch vorgekommen.

Weitere Menschenansammlungen waren Gruppen von Schülern zu schulden, für die es offensichtlich so etwas wie eine Zagreb-Woche gibt. Dabei werden sie von ihren Betreuern von einer Kirche zur nächsten geschleift. Die größte Strafe bei diesem Besichtigungsprogramm dürfte sein, dass man im Inneren von Kirchen nicht rauchen darf. Zumindest gilt der erste Griff nach dem Verlassen der Zigarette. Auch wenn diese Jugendgruppen (scheinbar?) untätig den Gehsteig blockieren, sieht man erschreckenderweise kaum jemanden ohne Zigarette in der Hand.

Noch erschreckender war für mich nur das Motorrad, dass mir am Weg zurück zur Jugendherberge plötzlich am Gehsteig entgegengekommen ist und mich beinahe über den Haufen gefahren hätte.

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Blick vom Lotrščak-Turm

Zuvor habe ich jedoch noch den Ausblick vom Lotrščak-Turm über die Stadt genossen. Außerdem habe ich meine Einkaufsliste erfolgreich abgearbeitet

  • Paški sir
  • Kozje mlijeko
  • Maline

Sogar bei englischsprachiger Reiselektüre bin ich fündig geworden(*), wobei das noch am schwersten war – offensichtlich liest man in Kroatien Bücher nicht im Original.

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Crkva Svetog Marka

Am Abend habe ich dann nochmals einen Spaziergang über die Ringstraße durch Donji Grad bis hinauf zur Altstadt (Gornji Grad) gemacht, wobei mit der Beleuchtung der Prunkbauten überraschend sparsam umgegangen wurde.


(*) Ich bin nämlich am Vortag auf die offensichtlich wahnwitzige Idee gekommen, mich erst am Bahnhof in Wien mit Reiselektüre einzudecken. Dass es aber nicht nur am Bahnhof Meidling (der ja noch immer der Wiener Bahnhof für Züge in den Süden ist), sondern auch in der Umgebung anscheinend kein einziges Buchgeschäft gibt, hat mich dann doch etwas überrascht.

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