Auch mein heutiges Ziel, den Canyonlands National Park kenne ich eigentlich schon. Bei meinem letzten Besuch war ich jedoch nur auf der Island in the Sky – und dieser Bereich des Nationalparks ist völlig anders als der von mir heute erkundete Needles District.
Während bei ersterem der Fokus auf den großen, von Colorado und Green River eingeschnittenen Canyons liegt (bzw. genauer gesagt auf dem Blick von oben auf dieselben), sind im Needles District die namensgebenden Steinsäulen rund um trockene Canyons dominierend.
Ich habe diesen Teil des Nationalparks auf einer Wanderung durch den Big Spring und Squaw Canyon erkundet. Dabei führt der Weg zuerst recht flach den sandigen Canyonboden hinein. Es ist aber nicht so, dass am Ende dann der eine Canyon in den anderen mündet – nein, man muss über die felsigen Canyonwände hinauf-, und dann auf der anderen Seite wieder hinuntersteigen.
Am Grat zwischen den beiden Canyons habe ich eine kleine Pause eingelegt, bevor ich mich vorsichtig (mitunter unter Zuhilfenahme der Vier- oder gar der Fünf-Punkt-Technik) in den Squaw Canyon nach unten gewagt habe.
Am Canyonboden ist mir dann etwas später plötzlich ein Reh praktisch vor den Füßen gestanden. Dem Blick nach zu urteilen, war es genauso überrascht wie ich.
Die letzte halbe Stunde geht der Weg dann wieder über sandigen Untergrund durchs Gras und Gestrüpp. Leider war dort auch der (hier genauso gegenwärtige) Wind überhaupt nicht spürbar, sodass es in der prallen (Mittags-)Sonne fast unerträglich heiß geworden ist. Ich habe es aber dann mit meinen letzten Wasserresten (von rund zweieinhalb Litern für vier Stunden Wanderung) doch noch zum Auto zurück geschafft.
Auch diesmal gab es übrigens unterwegs wieder ein paar Felszeichnungen zu bewundern, und zwar am sogenannten Newspaper Rock. Es heißt zwar, nichts sei so alt wie die Zeitung von gestern – aber die Zeitung von vor 1000 Jahren ist wieder überaus interessant!