Nachdem es heute eher unbeständig sein sollte (und ich einem weiteren ruhigen Nachmittag nicht abgeneigt war), habe ich mich heute gegen eine große Exkursion entschieden, und bin nur in unmittelbarer Umgebung meiner Unterkunft zu einer kleinen Wanderrunde aufgebrochen. Das hat zwar bedeutet, dass ich viele der Aussichten so oder so ähnlich schon gekannt habe, aber es war trotzdem ein netter Ausflug.
Begonnen habe ich mit dem Anstieg von Taganana zum Aussichtspunkt Amogoje neben der Hauptstraße, von dem ich vor zwei Tagen meinen ersten Blick auf die Ortschaft geworfen habe. Man erklimmt dabei üppig grüne Hänge mit teilweise etwas streng riechenden Pflanzen. Im Hintergrund sind dicke Wolken über den höheren Bergspitzen gewabbert; gelegentlich hat sich die Sonne aber ein wenig durchgekämpft.
Am Aussichtspunkt Amogoje angekommen, steigt man dann in den Barranco de Valle Lucía ab, in dem augenscheinlich auch Weinbau betrieben wird – eigentlich kein Wunder, wenn man bedenkt, dass er bei Roque de Las Bodegas (man erinnert sich: der „Turm der Weinkeller“) das Meer erreicht.
Von Roque de Las Bodegas muss man leider auf der Hauptstraße nach Taganana zurückkehren, denn der Einstieg zum Weg über die Klippen, der auf meiner Karte verzeichnet war,
- hat entweder nie existiert, oder
- wurde durch einen Erdrutsch weggerissen, oder
- erfordert so viel Kletterei, dass man ihn ohnehin besser links liegen lässt. (*)
Ich habe aber auch die Hauptstraße überlebt – und mein Timing hätte besser kaum sein können: Bei den letzten Schritten zu meiner Unterkunft hat es bereits leicht zu spritzeln begonnen.
(*) Wenn der Zugang zu dem Wanderweg auf der anderen Seite ein Indikator ist, dann könnte tatsächlich letzteres der Fall sein.