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Strahlend blau bei Burg-Beschau

Heute war eigentlich das ideale Wanderwetter: strahlend blauer Himmel von früh bis spät. Allerdings hätte die (längere) Wanderung, die ich noch im Auge hatte, wieder eine rund einstündige Fahrt (pro Richtung) über einspurige Straßen bedeutet, und das wollte ich mir nicht noch einmal antun. Stattdessen habe ich mir ein Ziel näher an meiner Unterkunft gesucht, nämlich das Duart Castle, und das einfach mit einer kleinen Wanderung verbunden.

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Blick über die Duart Bay zu Duart Castle

Anstatt nämlich direkt mit dem Auto zur Burg zu fahren, habe ich es im nahen Craignure geparkt, und bin von dort über einen Wanderweg etwas oberhalb der Küste in Richtung Duart Castle losmarschiert. Zuerst hat mich dieser Weg aber noch beim Torosay Castle vorbeigeführt, das allerdings nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Ich habe aber die nähere Umgebung ein wenig erkundet, denn man hat von dort über die Bucht bereits einen schönen Blick auf Duart Castle.

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Torosay Castle

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Duart Bay nahe Torosay Castle

Schließlich bin ich dann der Zufahrtsstraße zum Duart Castle gefolgt – allerdings mit dem großen Vorteil gegenüber Autofahrern, jederzeit stehen bleiben zu können, um ein Foto zu schießen. Auch wenn ich das ausgiebig genützt habe, war ich dann sogar der erste Tourist des Tages in der Burg.

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Duart Castle

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Duart Bay

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Duart Castle

Die Burg wurde übrigens (vermutlich) im 13. Jahrhundert erbaut und diente ab dem 14. Jahrhundert als Stammsitz des MacLean-Klans. Ende des 17. Jahrhunderts verlor der Klan die Burg an den Herzog von Argyll, der aber offensichtlich nicht gut darauf aufgepasst hat, denn rund 60 Jahre später wurde die Burg auf- und dem Verfall preisgegeben. Im Jahre 1911 hat dann der damalige Klan-Chef der MacLeans die Burg wieder erworben und von Grund auf renovieren lassen. Seither wohnt der Chef des MacLean-Klans wieder auf der Burg.

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Great Hall

Dementsprechend stammt vieles, was man zu sehen bekommt, aus dem frühen 19. Jahrhundert, wie etwa die Küche, das Servierzimmer, oder ein Bad. Selbst einige Fenster wurden erst damals in die meterdicken Mauern eingebaut bzw. vergrößert. Trotzdem sind manche Räume recht dunkel – aber damit muss man wohl leben, wenn man in einer Burg wohnen will. Dafür hat man von der „Dachterasse“ eine tolle Aussicht: Bei guter Sicht (wie heute) sieht man von dort sogar den Ben Nevis, den höchsten Berg Schottlands, in der Ferne.

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Blick in Richtung Ben Nevis

Für den Rückweg nach Craignure habe ich mir dann einen Weg direkt an der Küste gesucht, der in der Wegbeschreibung als einigermaßen überwuchert beschrieben wird. Das hat sich als ziemlich korrekt herausgestellt. Ich musste durch enge (Pflanzen-)Gänge schlüpfen, über ein paar Felsen am Meeresufer kraxeln, und immer wieder mal nach dem Pfad Ausschau halten. Das hat sich zur Abwechslung mal wieder wie eine „echte“, abenteuerliche Wanderung angefühlt, und nicht nur ein gemütlicher Spaziergang – hat echt Spaß gemacht (vielleicht bis auf das Hindurchzwängen zwischen eng beieinander stehenden Bäume mit vielen kratzigen Ästen, als ich eine Spitzkehre des Pfades übersehen habe, und das Herumstapfen im matschigen Unterholz, als ich den Pfad einmal tatsächlich verloren habe)!

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Murray Monument

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Küste unterwegs nach Craignure

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Küste bei Garmony Point

Nachdem ich trotz des etwas abenteuerlichen Rückwegs recht zeitig in Craignure zurück war, habe ich auf dem Rückweg zu meinem Quartier noch beim Garmony (sic!) Point eine Pause eingelegt, und bin von dort nach Fishnish spaziert (wo zwei Tage vorher meine Fähre angekommen ist). Leider führt dieser Wanderweg zwar an der Küste entlang, aber schon bald nach Garmony Point ein Stückchen von ihr weg (in ein kleines Wäldchen), sodass man die tollen Blicke auf die Küste nur sporadisch genießen kann. Weil dann auch noch die kleine Schleife, die ich in Fishnish noch anhängen wollte, wegen Baumschneidearbeiten doch gesperrt war (auch wenn ich eine zuvor aushängende Karte mit der entsprechenden Ankündigung so interpretiert hätte, dass mein Wanderweg noch zugänglich sein sollte), bin ich nach der Rückkehr zum Garmony Point kurzerhand dort noch auf ein paar Trampfelpfaden durch die Wildnis an der wunderschönen Küste geschlendert.

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Küste bei Garmony Point

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