Ein weiterer Eintrag im Pflichtenheft meiner Südostasienreise (neben Angkor und Luang Prabang) war eine Bootsfahrt auf dem Mekong. Meine letzten beiden Tage in Laos habe ich also genau dafür genützt, und bin von Luang Prabang bis an die thailändische Grenze geschippert.
Nach allem, was ich dabei im Vorfeld über das öffentliche Boot gelesen habe (nämlich wie sehr man um die guten Plätze kämpfen muss, um nicht neben dem oder gar im Maschinenraum zu landen), habe ich mir eine Fahrt im Touristenboot der Shompoo Cruise gegönnt. Die hatte nicht nur den Vorteil, dass man deutlich bequemer unterwegs ist (und mit Verpflegung versorgt wird), sondern man legt auch noch unterwegs zwei touristische Stopps ein, sodass man die Fahrt auch mit ein wenig Besichtigungen kombinieren kann.
Das Schiff hat sich außerdem als wirklich bequem herausgestellt: Es gab Sitz-/Liegebänke, wo man sich ausstrecken kann, eine Bar mit Getränken, und außerdem waren wir nur zu maximal achtzehnt auf einem rund 45 Meter langen Boot, das bis zu 40 Touristen (recht problemlos) transportieren kann.
Unseren ersten Stopp haben wir bei den Pak-Ou-Höhlen, nur rund zwei Fahrstunden flußaufwärts von Luang Prabang, eingelegt. Diese beiden Höhlen sind lokale Heiligtümer, und beherbergen angeblich über 4.000 (!) Buddha-Statuen. Dafür, dass die Höhlen (nach dem Kuang-Si-Wasserfall) zu den beliebtesten Tagesausflügen von Luang Prabang zählen, waren sie jetzt, ehrlich gesagt, gar nicht so aufregend – es sind halt irgendwie doch nur Höhlen mit Buddha-Statuen. Trotzdem war es ein netter Zwischenstopp.
Der Rest des Tages war dann sehr gemütlich: Ein bisschen Tagebuch schreiben, ein bisschen lesen, und ansonsten einfach die Landschaft an sich vorbeiziehen lassen. Dabei war das Ufer des Flusses oft überraschend felsig, und manchmal war der Fluss sogar so eng, dass sich kleine Stromschnellen gebildet haben. Andernorts hat er sich dann aber wieder geweitet, und ist recht gemächlich dahingeflossen.
Die Vegetation am Ufer hat dabei meist recht nach Dschungel ausgesehen. Manchmal sieht man aber auch hier (wie schon am Nam Ou) ein paar Felder von lokalen Bauern am Ufer. Gelegentlich tummeln sich auch ein paar Wasserbüffel am Wasserrand, sodass man sich fragt: Sind die verwildert, oder wo lebt da bloß jemand?
Die Nacht haben wir dann etwa auf halbem Weg von Luang Prabang zur thailändischen Grenze verbracht, im kleinen Ort Pakbeng (der im Wesentlichen aus kleinen Imbissen und Unterkünften zu bestehen scheint, zumindest in unmittelbarer Nähe zum „Hafen“).
Am nächsten Morgen haben wir dann recht zeitig die Fahrt fortgesetzt. Diesmal haben wir bei einer kleinen Siedlung der Kamu-Volksgruppe Halt gemacht und deren Dorf besucht. Dieser Besuch hat sich, ehrlich gesagt, ein wenig komisch angefühlt: Wir, die „reichen“ westlichen Touristen, schauen uns an, wie „primitiv“ die Einheimischen hier hausen, und bringen ein paar Hefte und Stifte für die Kinder als Geschenk vorbei.
Abgesehen davon war der zweite Tag eine Blaupause vom ersten: Faulenzen, Lesen, Landschaft-Schauen – ganz wie’s beliebt!
Ich habe jedenfalls diese zweitägige Bootsfahrt sehr genossen – ein toller Abschluss zu einem im Endeffekt doch sehr schönen Laos-Aufenthalt.
„Faulenzen, Lesen, Landschaft-Schauen“, klingt herrlich, was will man mehr! 🙂