Nach dem Ordesa-und-Monte-Perdido-Nationalpark war heute der nächste Nationalpark an der Reihe (Achtung, tief Luft holen!): Parque Nacional de Aigüestortes y Estany de Sant Maurici – genauer gesagt, die „erste Hälfte“ des Parks (sozusagen), also Aigüestortes. Die „zweite Hälfte“, also das Estany de Sant Maurici, sollte dann in zwei Tagen an die Reihe kommen.
Dazu bin ich von Westen in den Park hineingewandert, immer dem Riu de Sant Nicolau entlang. Leider war es in der Früh wieder sehr stark bewölkt, sodass Erinnerungen an das Valle de Ordesa wach geworden sind. Immerhin war es heute Früh aber trocken.
Für die erste Stunde oder so waren die Ausblicke aber ohnehin eher spärlich, denn da hat der Weg fast durchwegs durch den Wald geführt. Schließlich hat sich der aber gelichtet (wenn auch noch nicht wirklich die Wolken), und ich habe meinen ersten Blick auf den ersten See des Tages bekommen: das Estany de Llebreta.
Etwas oberhalb des Sees bin ich dann am größten Wasserfall meiner heutigen Route vorbeigekommen, der Cascada de Sant Esperit. Schließlich habe ich das Aigüestortes-Plateau erreicht: ein Hochplateau, über das sich der Riu de Sant Nicolau windet, und so zahlreiche Feuchtbiotope entstehen lässt.
Das war zwar mein erstes Etappenziel, aber es war (gerade) noch vor Mittag, also habe ich mich entschieden, noch ein wenig weiter aufzusteigen, und den nächsten See, das Estany Llong für meine Mittagspause (und als Umkehrpunkt) anzuvisieren. Während des Aufstiegs hat sich erfreulicherweise immer mehr die Sonne durch die Wolken gekämpft, sodass ich beim Estany Llong angekommen dann tatsächlich in der Sonne meine Pause einlegen konnte.
Schließlich ist mir aber der doch recht frische Wind, der dort oben geweht hat, zu frisch geworden, und ich habe mich wieder an den Abstieg zum Aigüestortes-Plateau gemacht. Der war wiederum sehr schön warm und sonnig, weil der Wind offensichtlich nur besonders gut über den See gepfiffen ist.
Beim Aigüestortes-Plateau angekommen, habe ich dasselbe dann noch etwas genauer erkundet. Es gibt für diesen Zweck nämlich sogar einen behindertengerechten Weg. (*)
Auch dem sich dort befindenden Mirador del Sant Esperit habe ich einen (erneuten) Besuch abgestattet, denn mittlerweile waren die Berge eben in Sonnenstrahlen anstelle von Wolken(schwaden) gehüllt, was dann doch noch einmal ein anderes Erlebnis ist.
Schließlich habe ich mich an den endgültigen Abstieg gemacht. Dabei habe ich jedoch eine leicht andere Route als beim Aufstieg gewählt, bei der ich eine größere Strecke näher am Estany de Llebreta verbracht habe, und das so auch noch einmal in Ruhe genießen konnte.
(*) Dass auf diesem dann kurz vor Ende ein Schild „Keine Rollstühle“ steht, weil nämlich doch einige Stufen zu bewältigen sind, will ich mal großzügig übersehen.