Mein Frankreich-Urlaub läuft derzeit tatsächlich nach einem abgewandelten Fußballer-Zitat ab: Ob Mailand oder Monaco, Hauptsache Frankreich!
Kaum hatte ich Frankreich erreicht, habe ich das Land nach weniger als 24 Stunden nämlich schon wieder verlassen: Es ging auf einen Tagesausflug nach Monaco.
Nach ein wenig Verlaufen auf dem Weg vom Bahnhof in die Stadt – ich Naivling war der Meinung, einfach so zum zentralen Hafen spazieren zu können – habe ich dann doch mit Monaco-Ville begonnen, wo auch der Fürstenpalast liegt. Normalerweise sind dessen Prunkräume auch von April bis Oktober zu besichtigen – nur 2025 leider nicht. So ist es bei einem Blick von außen geblieben – wobei der Blick hinunter über Monaco fast noch faszinierender war, denn Monaco-Ville liegt auf einem kleinen Hügel (siehe Titelbild).
Ein Spaziergang durch die Gässchen hat mich dann zum Ozeanographischen Museum geführt, wo ich allerdings auch auf einen Besuch verzichtet habe. Stattdessen bin ich durch den nahen Jardin Saint-Martin geschlendert, der regelrecht in die steilen Klippen hineingebaut ist. Von dort habe ich dann auch den zweiten Hafen von Monaco, den Port de Fontvieille erspäht – schaut auch nach einem hübsch( teur)en Fleckerl aus!
Schließlich hat mich der Garten bei der Kathedrale von Monaco „ausgespuckt“, wo man das Grab von Grace Kelly Gracia Patricia ob der vielen Blumenkränze kaum übersehen kann – übrigens im Gegensatz zum Grab ihres Mannes gleich nebenan, dem nur ein Blumenkranz spendiert war.
Danach wollte ich mich eigentlich in Richtung des Stadtteils Fontvieille aufmachen, bin aber an den verwirrenden Gassen Monacos gescheitert: Die Stadt ist derart in den Hang hineingebaut, das immer wieder mal eine Straße einfach in einem Tunnel verschwindet (wo es dann logischerweise keinen Gehsteig mehr gibt). Wenn man Glück hat, führt dann noch ein Gang scheinbar in den Keller eines Gebäudes hinein, bis man plötzlich vor einem öffentlichen Lift steht, der einen einige Etagen weiter oben (und ein paar Straßen weiter) wieder ausspuckt. Ohne genaue Topografie-Kenntnisse ist man da aber schnell verloren, also habe ich mich dann doch wieder am Wasser orientiert.
Diesem folgend bin ich schließlich beim Casino Monte-Carlo angekommen. Vormittag dürfte man das zwar sogar besuchen, aber (laut Homepage) nur unter Einhaltung einer strikten Kleiderordnung. Bei keine Sportschuhe
musste ich passen, denn was anderes habe ich nicht dabei (außer Flip-Flops, aber die sind logischerweise auch untersagt). Das Gebäude macht aber auch von außen was her.
Erst später am Nachmittag, als ich nochmals vorbeigekommen bin, ist mir dann aufgefallen, dass einige Herren aus einer Tourgruppe, die gerade das Casino verlassen haben, dieser angeblichen Kleiderordnung so gar nicht entsprechend. Nachdem ich dann andere Herren in T-Shirt, kurzer Hose und Turnschuhe das Casino auch betreten gesehen habe, habe ich dann doch noch mein Glück versucht – und siehe da: Nach einer kurzen Taschenkontrolle wurde ich anstandlos ins Atrium eingelassen. Drinnen hat sich das Rätsel dann auch gelöst: Die auf der Homepage beschriebene Kleiderordnung gilt anscheinend eigentlich erst ab 19:00 Uhr. Wenn mir das bloß jemand früher gesagt hätte!
Es hatte aber auch sein Gutes, dass ich mich zu Mittag beim Casino nicht übermäßig lange aufhalten habe lassen. Das hat mir nämlich Zeit gegeben, die Bushaltestelle für meinen Bus nach La Turbie hoch oben über der Stadt (und schon wieder in Frankreich) zu suchen – und den Bus dann auch zu erwischen, denn die auf Google Maps angegebenen Fahrzeiten hatten mit dem tatsächlichen Fahrplan offensichtlich rein gar nichts zu tun. Dort angekommen bin ich zu einem Rundweg rund um (und schließlich auch zum) Aussichtspunkt Tête de Chien aufgebrochen.
Gleich zu Beginn hat man dabei großartige Tiefblicke hinunter nach Monaco (und weiter die Küste nach Osten, mitunter sogar bis nach Italien). Nachdem ich allerdings hoch oben gestartet bin, hat mich der Weg zuerst den Berg hinab geführt, bevor es dann wieder hinauf gegangen ist. Bei zwei langen, sanft ansteigenden Traversen hat sich der Weg dann sogar teilweise fast verloren, sodass ich schon Angst hatte, wieder umkehren zu müssen – und das wo die Wanderung in der prallen Sonne bis dahin ohnehin schon sehr schweißtreibend war. Gottseidank hat sich die Qualität des Weges aber bald wieder gebessert, und schlussendlich sind auch wieder Wegweiser dazugekommen. Auf dem letzten war dann mein Weg in die Gegenrichtung zusätzlich noch mit Sentier fermé – Passage interdit!
(*) markiert. Uups!
Ich habe dann aber auch noch die letzten paar Höhenmeter auf dem Wanderweg überlebt, und bin schließlich beim Aussichtspunkt Tête de Chien gestanden, von wo aus man tolle Blicke in beide Richtungen (Ost und West) entlang der Küste hat. Nur um den namensgebenden Hundekopf zu erkennen braucht man doch recht viel Fantasie.
(*) Auf Deutsch: Wanderweg gesperrt – Betreten verboten!