Bei den Farben der Provence denkt man wahrscheinlich als erstes am ehesten an das Lila des Lavendels. Die Provence kann aber auch rotbraun sein, fast so wie der US-amerikanische Südwesten: im Colorado Provençal.
Es handelt sich dabei um Kalkstein, die durch verschiedene Ablagerungen unterschiedlich „eingefärbt“ wurde: von weiß über gelb-braun bis hin zu einem leuchtenden Rot. Im Sonnenlicht strahlen diese Gesteinsformationen dann ganz besonders, und sind wahrlich einen Zwischenstopp wert (was ich auf meiner heutigen Fahrt eben auch gemacht habe).
Neben dem zentralen, touristischsten Teil (genannt „Le Sahara“) gibt es dann auch noch einen knapp einstündigen Rundweg zu drei Aussichtspunkten: zum einen über das zentrale Gebiete Le Sahara, und zum anderen über die Cheminées de fées (Feenkamine) und die Désert blanc (Weiße Wüste). Bei diesen Blicken von oben merkt man erst so richtig, wie sehr diese Gesteinsformationen aus der umliegenden Landschaft herausstechen.
Trotzdem habe ich damit (selbst bei einer gut dreistündigen Autofahrt zum nächsten Quartier) nicht den ganzen Tag gefüllt. Daher habe ich noch bei der Abtei Notre-Dame de Sénanque vorbeigeschaut, von der mein Reiseführer ziemlich geschwärmt hat. Was er dabei verschwiegen hat (oder ich überlesen habe), ist allerdings, dass man diese Abtei gar nicht von innen besichtigen kann, sondern dass ihr Reiz vor allem in den davor befindlichen Lavendelfeldern besteht, die das Kloster sehr pittoresk machen. Bölderweise (oder gottseidank, wenn es um den Andrang der Touristen geht) blüht der Lavendel im Juni/Juli, sodass für mich nur das Gemäuer von außen zu besichtigen war – wohl ganz nett, aber muss man nicht unbedingt gesehen haben.
Stattdessen wollte ich mir dann noch das nahe Städtchen Gordes genauer anschauen – aber da bin ich an der Parkplatzsituation gescheitert. Der erste Parkplatz war so weit draußen, dass ich mehr Zeit mit Hin- und Hergehen vom/zum Parkplatz als in der Stadt verbracht hätte. Bis ich dann endlich einen zentraleren Parkplatz gefunden hatte, war nur noch so wenig Zeit, dass ich mich zwischen einem Schlendern durch die Gassen der Stadt und einem Spaziergang zum Aussichtspunkt über die Stadt entscheiden musste.
Es hat dann schließlich Letzerer gewonnen, weil ich die Aussicht bei der Anfahrt schon aus dem Augenwinkel gesehen habe, und wirklich Lust hatte, die in Ruhe zu genießen. Ohne also jetzt wirklich was von der Stadt gesehen zu haben, kann ich zumindest sagen: Die Lage ist großartig!