Ich habe mein Glück versucht, und bin doch nach Bocas del Toro gefahren. "Vielleicht beginnt der Regen ja erst über den Bergen und nicht schon an der Küste?" so war meine Hoffnung – leider vergebens.
Die Fahrt über die Kordilleren war zwar recht nett, aber die Berge waren doch ziemlich wolkenverhangen. Just bei unserer Ankunft an der Küste hat es dann wieder zu regnen begonnen. Deswegen bin ich auch nicht (wie geplant) auf eine kleine Nebeninsel zum Strandurlaub weitergefahren, sondern im Hauptort Bocas del Toro geblieben. Der eignet sich jedoch nur zum Party-Feiern und Ausflüge-auf-andere-Inseln-Machen, denn der Ort selbst ist abgrundtief hässlich. Nachdem ich jedoch keine Lust habe, mich im Regen auf Schnorchel- und/oder Strandausflug zu begeben, bin ich nach nur einer Nacht wieder in Richtung Costa Rica abgereist.
Ein Gutes hatte mein Kurzaufenthalt allerdings: Ich konnte mir am Abend einen unterhaltsamen Vortrag über Faultiere anhören und auch ein lebendes Faultier aus der Nähe begutachten. Ich habe beim Vortrag zwar nicht wirklich etwas Neues gelernt (denn die Quintessenz des Vortrags war im Wesentlichen, dass man wenig über diese Tiere weiß), aber manche Fakten sind trotzdem immer wieder amüsant zu hören: So verbringen Faultiere zum Beispiel ihr ganzes Leben auf Bäumen – außer zum Ausscheiden ihrer Exkremente, dafür klettern sie (fast) immer zum Boden herunter. Außerdem gibt es mehrere Algenarten und eine Mottenart die ausschließlich (!) am Rücken von Faultieren vorkommen. Mehr noch, die Vermehrung der Motten basiert darauf, dass das Faultier seine Exkremente immer am Boden hinterlässt, denn die Motte legt ihre Eier in den Kot des Faultiers. Wie die Beziehung (symbiotisch oder parasitisch) zwischen Faultier, Motte und Algen ist, ist jedoch völlig ungeklärt.