Eigentlich hatte ich Wanaka für diese Reise gar nicht auf meiner Liste, aber dann habe ich mir gedacht, dass es einfach zu schade wäre, wenn ich meine Lieblingsstadt der ersten Reise einfach so links liegen lasse. Außerdem habe ich eine Tageswanderung in dieser Gegend noch nicht gemacht – was lag also näher, als die Gelegenheit zu nützen, wieder in Wanaka vorbeizuschauen?
Leider hat sich der damalige Geheimtipp mittlerweile zu einem wahren Touristenort gemausert. Ich weiß nicht, ob das vielleicht an der Jahreszeit liegt (letztes Mal war ich ja im Dezember hier, Anm.), oder ob die Stadt tatsächlich bekannter geworden ist. Jedenfalls ist die Lage zwar weiterhin einmalig, aber es ist fast schon zu viel los hier. (*)
Nachdem ich mich in den vergangenen Tagen manchmal auch ein wenig kränklich gefühlt habe, ist dann auch noch ein Ruhetag dazu gekommen, den ich in erster Linie in der Jugendherberge verbracht (und den grandiosen Ausblick über den See vom Fenster des Aufenthaltsraumes genossen) habe. Am Nachmittag habe ich außerdem einen Abstecher zur Puzzling World unternommen.
Dieses Kuriositätenkabinett bietet einerseits einige Ausstellungsräume mit optischen Illusionen. Darunter sind altbekannte wie einen Raum mit falscher Perspektive, einen Raum mit schiefem Boden (wo Wasser scheinbar nach oben fließt, und eine Billardkugel nach oben rollt), etc.; außerdem gibt es (für mich) neue Illusionen, wie beispielsweise die "Hall of Following Faces", bei der einem eine Schar von Gesichtern scheinbar überall hin folgt – nicht nur mit den Augen, sondern durch Drehung des gesamten Kopfes!
Andererseits – und das war für mich der ursprüngliche Grund des Besuchs – gibt es ein großes Freiluft-Labyrinth, in dem ich mich dann fast verlaufen hätte. Beim Versuch, die vier Ecken des Labyrinths zu finden, ist mir die "gelbe" Ecke einfach immer durch die Lappen gegangen. Ich wollte schon aufgeben, war dann aber mit der klassischen Linke-Hand-Regel doch noch erfolgreich.
Doch auch abseits der "normalen" Attraktionen gibt es etwas zu entdecken – selbst der Klobesuch ist ein Erlebnis!
Heute war dann endlich besagte Wanderung auf den Mt. Roy an der Reihe. Nachdem der Beginn der Wanderung rund sechs Kilometer außerhalb der Stadt liegt, und leider auch kein Transport aufzutreiben war, habe ich einmal mit einem eineinhalbstündigen Spaziergang entlang des Sees begonnen, bevor ich die eigentliche Wanderung in Angriff genommen habe.
Die Wanderung war eigentlich nicht schwer: ein breiter, nicht zu steiler, teilweise sogar grasbedeckter Weg. Allerdings gab es keinerlei Schatten, und der Weg hat halt andauernd nach oben geführt. So habe ich in der prallen Sonne in rund 2½ Stunden 1250 Höhenmeter (!) zurückgelegt.
Für diese Anstrengung wurde ich aber auch mit großartiger Aussicht von oben belohnt. Zwar war es etwas diesig, worunter die Fotos etwas gelitten haben, aber so muss halt jeder, der das Panorama in seiner ganzen Pracht genießen will, die Wanderung einmal selbst machen.
(*) Ich weiß, als Tourist sollte ich mich nicht über andere Touristen aufregen – aber was ist bloß aus meinem ruhigen, gemütlichen Städtchen geworden?